Die Front kennzeichnen extra große Lufteinlässe und der obligatorische quattro-Schriftzug. Hinterherfahrende erkennen den stärksten Q3 nur am ovalen Auspuffendrohr und am dezenten Dachspoiler. Nur wer drinnen sitzt, bekommt das komplette Audi-Menü mit Dingen wie Feinnappa-Sportsitzen, Aluminium-Race-Dekoreinlagen oder das erweiterte Optikpaket Aluminium-matt serviert. Die Bose-Soundanlage, das große Navigationspaket oder das Panorama-Schiebedach sind schon im kleinen Diesel fein, hier aber eigentlich unverzichtbar. Dass das alles seinen Preis hat, ist klar, warum die Isofix-Halterungen bei fast 70.000 Euro Basispreis 132,99 Euro Aufpreis kosten, gilt es, zu hinterfragen.

Als Kleinwagen oder zumindest als Klein-SUV muss sich der Q3 auf den ersten Blick bezeichnen lassen. Auch in der ersten Reihe geht es eher eng zur Sache, was aber durchaus sportlich gesehen werden darf. Umsoüberraschender sind die Platzverhältnisse dahinter. In der Breite immer noch nicht gerade üppig, sitzen Passagiere in der zweiten Reihe kaum schlechter als im deutlich größeren Q5 und auch der Kofferraum ist ein paar Nummern erwachsener, als er es äußerlich vermuten lässt. Hier hat Audi ganze Arbeit geleistet.

Weit weg vom Thema Q und dafür umso näher an das Thema RS begibt sich dieser Audi, sobald der im Mitteltunnel platzierte Startknopf gedrückt wurde. Blitzartig ist das an der Unterseite zu extrem abgeflachte Lenkrad umgriffen, während ein, nur von Fünfzylinder-Turbomotoren auszulösender, kalter Schauer den Rücken hinunterläuft. Natürlich wäre es billiger gewesen, auch hier das Vierzylinder-Aggregat aus dem VW-Baukasten zu verbauen, umso größer der Dank, dass man darauf verzichtet hat, auch wenn sich daraus am Papier nur ein marginaler Vorteil von 10 PS gegenüber dem deutlich leichteren Golf R ergibt. Diesem hält der Audi bei ähnlichen Abmessungen eine deutlich höhere Sitzposition und eine noch bessere Verarbeitung entgegen, der gewünschte Abstand zwischen VW und Audi scheint somit sichergestellt.

Mit 1,7 Tonnen Leergewicht ist der RS Q3 mehr das kräftig motorisierte SUV als der kompakte Krawallbruder, was sich in ausgezeichneten Langstreckeneigenschaften ebenso niederschlägt wie in einer zumindest brauchbaren Schlechtwegetauglichkeit. Immer wieder faszinierend ist dabei, wie exakt die Kraft auf alle 4 Räder verteilt wird, auch wenn hier, wie in dieser Klasse üblich, ein Haldex-System seinen Dienst verrichtet. Durchdrehende Räder und einigermaßen brauchbare Driftwinkel sind nur auf losem Untergrund bei gleichzeitig voll deaktivierter Sicherheitselektronik erzielbar.

Ein SUV zu fahren, das in jede Parklücke passt, ist ebenso Luxus wie die überkomplette Sonderausstattung des gut 85.000 Euro teuren Testwagens. Souveränität ganz ohne Wenn und Aber oder einfach alltäglicher Luxus, ohne ständig angegafft zu werden, das zeichnet das Kleinst-RS-Modell aus und macht es für viele extrem begehrenswert.

AUDI RS Q3 2.5 TFSI QUATTRO S TRONIC

MOTOR Turbobenziner

Zylinder: 5 Reihe

Hubraum: 2.480 cm3

Leistung: 228/310 kW/PS

Drehmoment: 420 Nm bei 1.500-5.200 U

KRAFTÜBERTRAGUNG permanenter Allradantrieb/ Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe

FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/5 Türen/5 Sitze

FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) Einzelradaufh./VA McPherson/HA Vierlenker

BREMSEN ABS/ESP/Scheibenbr., vorn innenbelüftet

LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt

FELGEN/REIFEN 255/35 R 20

ABMESSUNGEN; GEWICHTE

Länge/Breite/Höhe: 4.410/1.841/1.580 mm

Radstand: 2.603 mm

Kofferraumvolumen: 1.655 l

Leergewicht: 2.215 kg

zul. Gesamtgewicht: 1.900 kg

Anhängelast: 750 kg (gebremst)

FAHRLEISTUNGEN

0-100 km/h: 5,2s

V-max: 250 km/h

VERBRAUCH

Stadt/Land/gesamt: 12,2/6,8/8,8 l

Testverbrauch: 14 l Benzin

CO2-AUSSTOSS 206 g/km

PREIS E: ab 67.200,-inkl. NoVA&MwSt.

Testwagenpreis E: 84.487,-inkl. aller Abgaben