Sie werden diesen Pickup nicht verstehen, weil es hier im Prinzip auch nichts zu verstehen gibt. Wer sich dennoch von diesem orangen Truck angesprochen fühlt, wird unweigerlich an den GMC Syclone oder, um in der Jetztzeit zu bleiben, an den großen Ford Raptor denken und damit Style-X-Chef Andreas Bauhofer die Bestätigung für die Entwicklung dieses Modells liefern. Als Zubehör-Produzent im Pickup-Segment kennzeichnen klassische Hardtops (siehe auch 4wd 04/2014 Dodge Ram), die eine oder andere Laderaumwanne und fallweise ein Überrollbügel sein Tagesgeschäft. Dass Style-X seit geraumer Zeit auch große Felgen anbietet, ist weniger bekannt. Davon, dass Style-X bei Ford als Erstausrüster in ganz Europa aktiv ist, weiß nahezu niemand.

So gesehen erklärt sich auch, warum die erste Kleinserie in der Geschichte von Style-X nicht auf einem Toyota-oder Mitsubishisondern auf einem Ford-Modell basiert. Genauer gesagt, auf einem Ranger in der Topausstattung Wildtrak samt Fünfzylinder-Turbodiesel, Sechsgangautomatik und 200 PS. Vorteilhaft bei diesemModell ist auch die serienmäßige Vollausstattung, die nicht nur sportlich aussieht, sondern auch wirklich ist. Mit Ausnahme der Integration der Steuerungseinheit für die Luftfederung kann der Innenraum des Sport Ranger STX 500, so der Name für die Kleinserie, somit seitens Style-X unangetastet bleiben, weil es hier ohnedies nichts zu verbessern gibt. Na ja, das Navigationsdisplay ist immer noch zu klein, aber das wird wohl niemanden abhalten.

Ganz anders der optische Auftritt, der vielen Ranger-Wildtrak-Kunden einfach nicht sportlich genug ist. Zumeist aus steuerlichen Gründen dem Pickup-Segment zugewandt, wollen sie die optische Power eines modernen SUV-Modells mit dem Transportvorteil eines Großraumkombis in Einklang bringen. Eine abgedeckte Ladefläche ist da Pflicht und wird von Style-X in Form eines Sport-Hardtops erfüllt. Die 22-Zoll-Felgen samt Reifen im Format 265/40 sind hingegen für einen Pickup schon ziemlich ungewöhnlich, speziell dann, wenn sich die Radhäuser dank Luftfederung an sie anschmiegen, als gelte es, ein Päckchen Zigaretten zu zerquetschen. Einen gänzlich ungewohnten Eindruck liefert die Front des STX 500, die sich durch große Löcher für maximalen Luftdurchsatz samt feinmaschigem Gitter davor von der Serie unterscheidet und einfach gut aussieht. Darunter hat Style-X Spoiler, wie man sie von Rennwagen kennt, angebracht, die in abgewandelter Form auch die Seitenschweller zieren und oberhalb der Auspuffrohre am Heck ihren Abschluss finden. Der zu den feschen ovalen Endrohren passende Sound kommt von Remus und ist damit echt steirisch.

Ob die Lufthutze auf der Motorhaube wirklich sein muss oder doch nur den Menschen, die den Ranger auch technisch noch ein Stückchen mehr ausreizen wollen, vorbehalten sein sollte, ist Geschmackssache, während die STX-500-Beklebung an der Seite und auf der Motorhaube die Ernsthaftigkeit mit wenig finanziellem Aufwand unterstreicht.

Dass Style-X einen extrem hohen Qualitätsanspruch an seine Produkte hat, durften wir bei der ersten Ausfahrt mit einem Vorserienmodell erfahren. Im Vergleich zum Serien-Ranger liegt der STX 500 deutlich satter auf der Straße, erlaubt deutlich höhere Kurvengeschwindigkeiten und bei deaktiviertem ESP, auch ein wenig mit dem Heck und rauchenden Reifen zu spielen. Die 200-Serien-PS dürfen dafür als gerade ausreichend bezeichnet werden, an dem einen oder anderen Extra-Pferdchen wird bei einem Lieferanten von Style-X schon eifrig gearbeitet.

Im ersten Jahr auf 200 Stück für ganz Europa limitiert, wird es nicht ganz einfach werden, einen STX 500 zu ergattern. Das eine oder andere Zubehörteil wird Style-X aber auch ohne das komplette Package anbieten und bestimmt auch verkaufen. Was es noch nicht gibt, ist ein exakter Preis. Laut Style-X soll sich der Aufpreisfür das Gesamtpaket im Bereich von 19.000 Euro inkl. MwSt. bewegen, exakte Informationen dazu folgen.