DER MITSUBISHI PAJERO FEIERT HEUER SEINEN 30ER EIN GANZ BESONDERES
EXEMPLAR SEINEN 29ER
Menschen mit einer Geschichte leben ewig, bei Autos ist dasähnlich.
Zu ihren besten Zeiten kaum beachtet und im Falle von Autos gern auch
mal länger ins Eck gestellt, gilt es, solche zu entdecken und auch zu
retten, bevor es zu spät dafür ist. Nur ein einziger werksmäßig
aufgebauter Mitsubishi Pajero fand den Weg in unser kleines Land, um
am größtenaller Wettbewerbe, der Rallye Paris-Dakar, teilzunehmen.
Technisch mit allem, was Mitte der 80er gut und teuer war,
ausgestattet, zweifellos eines der besten Rallye-Raid-Autos, die man
damals für Geld kaufen konnte.
Ein Steirer saß damals am Steuer, zwei weitere mit ihm im Auto. Schon
nach wenigen Sonderprüfungen, gerade mal in Afrika angekommen, gab es
aufgrund von technisch nicht näher bekannten Problemen das frühe Aus.
Kurze Zeit später lief der Pajero zwar wieder, doch für die Wertung
war das schon zu spät. Da manaber ohnedies schon mal da war, ging es
als Begleitteam der Rallye weiter bis nach Dakar. Jetzt natürlich
frei von Problemen.
Jahre später fiel dieser Mitsubishi, der zuvor für Denzel auf
Händlertour durchs Land reiste, einem Tierärzteteam (Vater und Sohn)
aus Krems in die Hände, die das Auto nach ihren Vorstellungen
adaptierten und damit 1995 bei der Dubai Rallye an den Start gingen.
Danach gibt es wieder Lücken, bis ein Kremser Autohändler den
Mitsubishi vor vielen Jahren kaufte, um ihn fortan auf einem
Abstellplatz verfaulen zu lassen, ohne zu bemerken, welch seltenes
Fahrzeug er eigentlich besaß. Nur einem Zufall und einem Kollegen von
www.gelaendewagen.at ist es zu verdanken, dass dieser Pajero gerade
noch rechtzeitig gerettet, sprich, dem Händler abgekauft werden
konnte.
Stundenlang gereinigt und trotzdem noch voller Sand, speziell im
Innenraum, der erste Schadensüberblick. Zwei kleine Roststellen
unterhalb der hinteren Türen, ausgelöst durch die gebrochenen
Kunststoffscheiben an der Seite und den damit einhergehenden
Wassereintritten, da und dort eine kleine Portion Flugrost und eine
undichte Kupplung.
Auf der Haben-Seite ein Doppeldämpferfahrwerk, Türen und Motorhaube
aus Kunststoff und im Innenraum eng geschnittene Schalensitze. Dazu
eine eingeschweißte Sicherheitszelle mit zahlreichen
Zusatzverstrebungen, eine Motorsporttankanlage anstelle der Rücksitze
und spezielle Schnellverschlusshalterungen für die obligatorischenSandbleche. Weichen musste seinerzeit auch der werksmäßig
implantierte Dieselmotor, der durch einen 2,4-Liter-Turbo-Benziner
mit Ladeluftkühler ersetzt wurde. Theoretisch gut für bestimmt auch
heute noch eindrucksvolle 200 PS, wenn da bei der ersten Probefahrt
nicht noch das Problem mit dem Benzindruck gewesen wäre. Daran und an
ein paar weiteren Kleinigkeiten wird aktuell noch gearbeitet. Bis zum
mit Spannung erwarteten Auftritt auf der Allradmesse in Gaaden Anfang
September, soll der geschichtsträchtigste Pajero des Landes aber auf
jeden Fall wieder voll einsatzfähig sein. Für die Zukunft ist die
Teilnahme an historischen Wüsten-Rallyes angedacht, schließlich hat
dieser Pajero sehr sandige Wurzeln. Frei von Dakar und
Wettbewerbsumbau wäre er nur ein alter Pajero, so ist er ein
definitiv erhaltungswürdiges Auto mit einer sehr speziellen
Geschichte und vielleicht auch noch einer sportlichen Zukunft.