Weil der neue Freelander den Vortritt am Band hat, muss der Discovery
noch zwei weitere Jahre auf die angekündigte Diät warten. Zur
Überbrückung hat er aber noch eine kleine Aufwertung bekommen.
Für Laien ist das neue Modell daran zu erkennen, dass es auf der
Motorhaube erstmals nicht den Land-Rover-, sondern einen
Discovery-Schriftzug trägt. Für diese Idee hin zu mehr
Eigenständigkeit innerhalb des dichten Land-Rover-Programms hat sich
irgendein Marketingstratege bestimmt einen Bonus abgeholt. Sinnvoller
erscheinen da schon die LED-Umrandung der Scheinwerfer und das Design
der Rückspiegel im Stil des Evoque. Die dunkle Umrandung der
Rücklichter wird nur echten Fans auffallen, das gilt auch für den
minimal modifizierten Kühlergrill.
Im Innenraum hat ein Schalter zur Deaktivierung der jetzt
serienmäßigen Start-Stopp-Automatik Einzug gehalten und je nach
Ausstattung sind ein Totwinkel-Assistent und eine Kreuzungskamera mit
an Bord. Zusätzlich kann die Tiefe des Flusses, den man gerade
durchfährt, abgerufen werden. Im Prinzip handelt es sich dabei um die
jüngste Interpretation des Themas Mäusekino und der dafür
verantwortliche Entwicklungsingenieur ist bestimmt mächtig stolz
darauf, die Parksensoren zu Indikatoren für die Wassertiefe gemacht
zu haben.
Angesichts der Masse, die der Discovery mit sich rumschleppt, ist es
nicht verkehrt, gleich den 256 PS starken Sechszylinder-Diesel zu
ordern und dazu am besten die feine HSE-Ausstattung. Diese
Kombination steht mit gut 74.000 Euro in der Preisliste und noch ein
paar mehr oder weniger sinnvolle Extras dazu gepackt, ergibt sich
eine mit 80.000 Euro recht runde Summe. Ein weiterer Vorteil derüppigen HSE-Ausstattung ist es, dass man gar nicht erst Gefahr läuft,
auf das Untersetzungsgetriebe zu verzichten, ist doch das neuerdings
bei den Einstiegsmodellen tatsächlich möglich. Auf eine
zweiradgetriebene Variante wird aber glücklicherweise auch in Zukunft
verzichtet.
Abseits von Komfortextras, sozialer Anerkennung und maximaler
Geländetauglichkeit ist es das Raumangebot, das dem Discovery seine
Sonderstellung im Segment sichert. Hoch aufragend und mit 4,85 Meter
Außenlänge in viele Parklücken passend, fasst der Laderaum des
Discovery bis zu 2.558 Liter. Das ist mehr als so mancher
Lieferwagen. Alternativ lassen sich 5 Personen sehr bequem und 2
weitere erträglich unterbringen, wobei sich auch größere Kinder in
der letzten Reihe sehr wohlfühlen. Werden die Sitze nicht benötigt,
verschwinden sie eben im Laderaum. Das gilt auch für die zweite Reihe
und schon steht eine ebene Ladefläche bereit, die es erlaubt, eine
Ikea-Couch problemlos zu laden. Das schafft sonst kein
Oberklasse-Geländewagen.
LAND ROVER DISCOVERY 4 3,0 SDV6 HSE
MOTOR Dieselmotor
Zylinder: 6
Hubraum: 2.993 cm3
Leistung: 188/256 kW/PS
Drehmoment: 600 Nm bei 2.000 U
KRAFTÜBERTRAGUNG Achtgang-Automatik/permanenter Allradantrieb/
Untersetzungsgetriebe
FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/5 Türen/7 Sitze
FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) VA Einzelradaufh., HA Dreiecksquerl.,
Luftfederung
BREMSEN Scheibenbremsen innebelüftet
LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt
FELGEN/REIFEN 255/55 R19
ABMESSUNGEN; GEWICHTE
Länge/Breite/Höhe: 4.829/2.053/1.882 mm
Radstand: 2.885 mm
Kofferraumvolumen: min 1.260 max 2.558 l
Leergewicht: 2.570 kg
zul. Gesamtgewicht: 3.260 kg
Anhängelast: 3.500 kg (gebremst)
FAHRLEISTUNGEN
0-100 km/h: 9,3s
V-max: 180 km/h
VERBRAUCH
Stadt/Land/gesamt: 8,7/7,6/8,0 l
Testverbrauch: 11,1 l Diesel
CO2-AUSSTOSS 213 g/km
GELäNDEWERTE
Bodenfreiheit: 310 mm
Wattiefe: 700 mm
Böschungswinkel: 6,2/29,6 Grad (v/h)
Rampenwinkel: 327,3 Grad
PREIS E: ab 74.200,-inkl. NoVA&MwSt.
Testwagenpreis E: 86.072,-inkl. aller Abgaben