In doppelter Ausführung und immer ganz ohne Kulleraugen.
Die runden Nebelleuchten haben den Skoda Yeti von Beginn an geprägt.
Niemand weiß, ob sie die anfängliche Schüchternheit, mit der dieses
Modell in den Markt gestartet ist, unterstreichen oder ob damit eine
klare Abgrenzung vom eher kühl dreinschauenden Tiguan erzielt werden
sollte. Gelungen ist beides. Vier Jahre nach dem Marktstart ist damit
Schluss. Mit mehr als 260.000 (bis September 2013) verkauften
Modellen hat der Yeti auch die kühnsten Absatzprognosen übertroffen
und sich als fixer Bestandteil der weltweit ablaufenden
Skoda-Offensive etabliert, wodurch sich auch die drei auf der ganzen
Welt verteilten Produktionsstandorte erklären.
Die für Österreich bestimmten Modelle kommen auch weiterhin immer aus
dem tschechischen Werk Kvasiny.
Voll von ehrlich erarbeitetem Selbstvertrauen, galt es im Zuge der
routinemäßigen Modellüberarbeitung, die runden Leuchten gegen eckige
zu tauschen und künftig mit zwei Modellen den Markt zu bearbeiteten.
Auch wenn sich die Unterschiede im Prinzip auf einen Topf voller
Farbe reduzieren lassen, sind sie doch recht offensichtlich. Da der
normale Yeti mit in Wagenfarbe lackierten Anbauteilen rundum, dort
der Yeti Outdoor, der überall, wo es im Gelände Bodenkontakt geben
könnte, auf schwarzen Kunststoff setzt und somit in der Lage ist,
kleine Kratzer einfach zu verheimlichen. Zusätzlich gelingt es der
schwarzen Kunststoffbeplankung, den Yeti höher wirken zu lassen als
er eigentlich ist, was wiederum die Proportionen positiv
unterstreicht.
Keinerlei Unterschiede machen die zwei Versionen im Innenraum. Beide
haben das neue Lenkrad-Design, das es in sieben Varianten gibt,übernommen und dank neuer Stoffe und Muster wirkt der
Fahrerarbeitsplatz jetzt einfach frischer. Geht es um die
Ausstattung, steht erstmals eine Rückfahrkamera in der Aufpreisliste,
alles andere war im Prinzip, sieht man vom neuen Parklenk-Assistenten
einmal ab, schon bisher da. Gegen die Rückfahrkamera ist prinzipiell
nichts einzuwenden, auch wenn der Yeti nichts von seiner
Übersichtlichkeit eingebüßt hat, wer hier aber auf Lenkhilfe
angewiesen ist, um in den Parkplatz reinzufinden, sollte dort nach
einmaliger Nutzung des Systems künftig auch bleiben.
Auch wenn da und dort der Feinschliff an der Yeti-Hülle, speziell an
Front und Heck, zu erkennen ist, hat sich am im Prinzip recht
kastenförmigen Aufbau nichts geändert. Nur wer ganz genau hinsieht,
erkennt, dass es in Wirklichkeit, ähnlich wie beim deutlich größeren
Land Rover Discovery, kaum Kanten gibt, würden die doch den Verbrauch
unnötig in die Höhe treiben.
Das Festhalten am Quader-Design garantiert neben der optischen
Eigenständigkeit auch großzügige Platzverhältnisse im Innenraum. Wer
die hinteren Sitze ausbaut, hat einen sensationellen
1.760-Liter-Laderaum zur Verfügung. Bei voller Besatzung steht immer
noch ein 405 Liter fassendes Kofferabteil parat und dank der einzeln
entfernbaren und verschiebbaren Rücksitzeist es möglich, den Yeti
recht schnell der jeweiligen Aufgabe anzupassen.
Eine langfristige Entscheidung gilt es, bei der Motoren-und
Getriebewahl zu treffen. Die möglichen 170-Diesel-PS sind da fast
schon etwas viel für das kleine SUV, die 140 PS, kombiniert mit einem
Sechsgang-DSG für fast alle Aufgabengebiete, die erste Wahl, auch
wenn dann und wann ein bis zu 2.100 Kilogramm schwerer Anhänger
gezogen werden soll, was wir aber aus Zeitmangel diesmal nicht
ausprobiert haben.
Kaum in der Redaktion angekommen, durfte der Yeti Outdoor, besetzt
mit vier Personen,übers Wochenende nach Jesolo. Gerade erst vom
Strandurlaub zurückgekehrt, durfte er auch im Gelände sein Können
unter Beweis stellen. Beim Italientrip wurden die exakte
Navigationseinheit genauso gelobt wie die gegen einen minimalen
Aufpreis implantierten Sportsitze, im Gelände fiel die Bodenfreiheit
mit echten 18 Zentimetern ebenso positiv auf wie der Schutz des
Unterbodens. Langsam und vorausschauend angegangen, meistert der Yeti
auch verworfenes Gelände, klettert steile Anstiege empor und lässt
sich an Steilabfahrten von der Elektronik souverän steuern. Im Alltag
waren es die Bi-Xenon-Scheinwerfer, die uns jeden Weg perfekt
ausgeleuchtet haben. Auch das Freisprechen funktionierte
überdurchschnittlich gut.
Auch wenn der Yeti seine enge Verbundenheit mit anderen
Konzernprodukten nicht verheimlichen kann und will, so ist er doch
erfreulich eigenständig. Gestärkt durch den Verkaufserfolg der ersten
vier Jahre, erklärt sich auch der Preis, der mit ziemlich kompletter
Komfortausstattung die 40.000-Euro-Marke nur knapp verfehlt. Um das
Geld gibt es bei Skoda einen übervollen Octavia Combi oder auch einen
sehr gut ausgestatteten Superb Combi,beide allerdings frei von
dieser optischen Verspieltheit, die auch den neuen Yeti auszeichnet
und ihn einfach zu einem unheimlich sympathischen Auto macht.
SKODA YETI OUTDOOR 4X4 ELEGANCE TDI DSG
MOTOR Common-Rail-Turbo-Diesel
Zylinder: 4
Hubraum: 1.968 cm3
Leistung: 103/140 kW/PS
Drehmoment: 320 Nm bei 1.750-2.500 U
KRAFTÜBERTRAGUNG permanenter
Allradantrieb/Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe
FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie/5 Türen/5 Sitze
FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) Einzelradaufhängung; VA: McPherson,
Mehrlenker-HA
BREMSEN ABS/ESP/Scheibenbremsen/vorn innenbelüftet
LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt
FELGEN/REIFEN 225/50 R17
ABMESSUNGEN; GEWICHTE
Länge/Breite/Höhe: 4.222/1.793/1.645 mm
Radstand: 2.575 mm
Kofferraumvolumen: 1.560 l
Leergewicht: 2.130 kg
zul. Gesamtgewicht: 2.100 kg
Anhängelast: 750 kg (gebremst)
FAHRLEISTUNGEN
0-100 km/h: 10,2s
V-max: 187 km/h
VERBRAUCH
Stadt/Land/gesamt: 7,5/5,5/6,3 l
Testverbrauch: 6,4 l Diesel
CO2-AUSSTOSS 164 g/km
PREIS E: ab 32.336,-inkl. NoVA&MwSt.
Testwagenpreis E: 38.276,-inkl. aller Abgaben