Manchmal sind Dinge, die nicht gesagt werden, die ausdrucksstärkste
Botschaft: Das gilt zum Beispiel für die Investorenkonferenz des
Fiat-Konzerns, bei der die Marke Lancia mit (fast) keinem Wort
erwähnt wurde.
Die gute Nachricht vorneweg: "Strukturkündigungen wie in Deutschland
wird es in Österreich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
nicht geben", sagt Mag. Franz Schönthaler, Obmann des
Fiat-Händlerverbandes. Mitte Mai trafen er und seine Kollegen aus
ganz Europa in Paris mit Vertretern des Herstellers zusammen. Zu
diskutierengab es genug: Schließlich hatte der Fiat-Konzern wenige
Tage zuvor seine mittelfristigen Pläne präsentiert.
Funkstille beim Importeur
Bis 2018 wollen die Italiener ihre Verkäufe in und um Europa von 1,1
auf 1,5 Millionen Fahrzeuge steigern. Für Fiat und Abarth wird ein
Wachstum von 620.000 auf 730.000 Stück prognostiziert, Fiat
Professional soll von 250.000 auf 270.000 Einheiten und Alfa Romeo
von 70.000 auf 150.000 Einheiten zulegen. Jeep soll das Volumen gar
von 50.000 auf 270.000 Stück vervielfachen. Lancia spielt dagegen so
gut wie keine Rolle mehr: Das einstige Nobelfabrikat wird nur mehr in
einem Atemzug mit den bereits verschwundenen Marken Chrysler und
Dodge erwähnt, deren gemeinsames Volumen soll von 110.000 auf 80.000
Stück sinken. Dies bestätigtdie Erwartung, dass Lancia außerhalb
Italiens vom Markt genommen wird, wie es mancherorts auch schon den
Händlern kommuniziert wurde. Nur in Österreich ziert sich der
Importeur mit konkreten Aussagen.
Im Händlerverband sieht man den offensichtlichen Rückzug von Lancia
unterdessen gelassen: Mit lediglich 897 Neuwagenverkäufen hat die
Marke im vergangenen Jahr ohnehin kaum mehr zum Geschäftserfolg
beigetragen. (HAY)