Immer häufiger bleibt die Hebebühne am Boden und der
Schraubenschlüssel im Werkzeugwagen: Das geht aus den aktuellen Daten
der KMU Forschung Austria hervor. Um das Geschäft in den
Kfz-Betrieben wieder zu beleben, ist nicht zuletzt ein politisches
Umdenken nötig.
Alles wird teurer, nur die Autoreparaturen nicht: Während die
Inflationsrate 2013 bei 2 Prozent lag, stiegen die Reparaturpreise
laut der jüngsten Konjunkturerhebung von KMU Forschung Austria nur um
1,6 Prozent. Gleichzeitig ging der Branchenumsatz der heimischen
Kfz-Techniker nominell um 1,9 Prozent und preisbereinigt sogar um 3,5
Prozent zurück. Zum Vergleich: Im gesamten Handwerk wurde nominell im
Vorjahr der gleiche Umsatz wie 2012 erwirtschaftet, preisbereinigt
gab es ein weitaus geringeres Minus von lediglich 1,1 Prozent. Das
Bruttoinlandsprodukt stieg überhaupt nominell um 2 Prozent und real
um 0,4 Prozent.
Verhaltene Aussichten
In den vergangenen Monaten gab es keine wesentliche Entspannung.
Lediglich 10 Prozent der Reparaturbetriebe meldeten im 1. Quartal
Umsatzsteigerungen, bei 59 Prozent gab es stagnierende und bei 31
Prozent rückläufige Umsätze. Kein Wunder, dass auch die weiteren
Prognosen schlecht ausfallen: Im 2. Quartal erwarten nicht einmal 2
von 10 Werkstattinhabern eine Besserung der Auftragslage.
"Der Plafond ist erreicht"
Den düsteren Daten zum Trotz gelten die Werkstätten nach wie vor als
betriebswirtschaftliche Zugpferde der Autobranche. Doch umso
besorgniserregender ist der offensichtliche Abwärtstrend. Um ihn zu
stoppen, ist die Politik gefordert, unterstreicht man bei der
Kfz-Technikerinnung. "Der Belastungsplafond ist nicht erreicht,
sondern überschritten", kritisiert Bundesinnungsmeister Komm.-Rat
Friedrich Nagl. Dennoch würde derzeit eine weitere Belastungswelle
"gleichermaßen auf die Autofahrer und die Autobetriebe zurollen".
Nagl fordert angesichts dessen wirksame steuerliche Entlastungen. Den
kürzlich präsentierten "Handwerkerbonus" auf die Autobranche
auszudehnen, sei ein erster Ansatz. Allerdings müsse dafür auch ein
angemessenes Budget zur Verfügung gestellt werden: "Derzeit handelt
es sich um eine gut gemeinte, aber keineswegs ausreichende Regelung."
(HAY)