Laut Importeurssprecher Dr. Felix Clary hat demnach der Neuwagenmarkt 2014 im 1. Quartal schon wieder 1,6 Prozent zugelegt und die Egalisierung des Vorjahresergebnisses (319.035 Nzl) rückt schon wieder in Reichweite.

Die Minister werden die Botschaft mit Freude annehmen und denÜbermut der Importeure mit ihren heimischen Zulassungstricks (Tageszulassungen, Exporte etc.) mit weiteren Steuererhöhungen "belohnen".

Dassüber 30.000 Neuwagen pro Jahr exportiert werden, also nicht in den heimischen Fahrzeugbestand Eingang finden, ist eine Bagatelle.

Wir wollen der Präzisierung halber unseren LeserInnen den Blick auf die Mittelspalte in diesem Bericht raten, der den Sinn der verkehrspolitischen Initiative des Forums MFU recht gut beschreibt.

Schön geschrieben, wo bleibt die Umsetzung

Das Forum steht für die Stärkung der multimodalen Fortbewegung und die Sicherstellung einer nachhaltigen gesellschaftspolitischen Akzeptanz der individuellen Mobilität. Schön formuliert, und wo bleibt die Umsetzung?

Währenddessen schreibt der im Gegensatz zum Forum MFU politisch und öffentlich wahrgenommene Verkehrsclub Österreich (VCÖ) von der "Verwundbarkeit der Mobilität", gibt jedoch zu, dass 92 Prozent des Pkw-Verkehrs von fossilen Energieträgern abhängig ist. Und VCÖ-Geschäftsführer Dr. Willi Nowak legt nach: "Dafür zahlen Menschen anderswo einen hohen Preis!"

Dass aus 320.000 kolportierten Jahresneuzulassungen abzüglich der Exporte nur noch 290.000 übrig bleiben und unter Berücksichtigung von Tageszulassungsspielereien dieser Wert weiter dramatisch sinkt, ist die nächste Bagatelle. Aber nach außen, so das Diktat der Hersteller und Importeure, müssen nur die Zahlen glänzen. Für eine selbstbewusste, gut informierte und umfassend vernetzte Automobilitätsgemeinschaft ist das wohl die Zukunft. Egal, wie viele Betriebe und Mitarbeiter dabei finanziell zugrunde gehen.

Kein Schulterschluss

Klar ist: Ohne das Engagement und die Begeisterung aller an der Mobilität Beteiligten gelingt kein Aufschwung. Es gehört die Kfz-Innung dazu und als Mäzene Lieferanten, Dienstleister und Fachmedien.

Aber was passiert? Clary und Ernst wollen den Bundesinnungsmeister nicht dabei haben, nur sein Geld vielleicht. Auch Industrieambitionen, Moneten für Lobbying zu geben, gehen bei den Gründungsmitgliedern bislang ins Leere. Mitreden dürfen soll keiner außer ihnen. Auch nicht Wolfgang Rosam, der für wenig Geld praktisch gar keine Unterstützung erhält, sich öffentlich für die Interessen der Fahrzeugwirtschaft bemerkbar zu machen. Dabei ist er der Lobbyist!

Da scheint es unerheblich, wenn der Volkswagenkonzern eine Idee von Helmuth H. Lederer und Josef Schirak, wonach nur 2 Euro pro zugelassenen Neuwagen abgezweigt, also satte 600.000 Euro, für Lobbyingzwecke Verwendung fänden, torpediert. (LUS)

VERKEHRSPOLITI-SCHE INITIATIVE: Das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU) ist ein Zusammenschluss von Interessenvertretungen aus dem automotiven Sektor. Aufgabe und Ziel ist es, die Verkehrspolitik aktiv mitzugestalten.

MFU setzt sich seit November 2013 für individuelle Mobilität sowie eine wirtschaftsgerechte, integrative und nachhaltige Verkehrspolitik ein. Gründungsmitglieder sind das Bundesgremium des Fahrzeughandels in der Wirtschaftskammer, vertreten durch Bundesgremialobmann Burkhard W. Ernst, sowie der Arbeitskreis der Automobilimporteurein der Industriellenvereinigung mit Dr. Felix Clary als Sprecher.

Das Forum steht für die Stärkung der multimodalen Fortbewegung und die Sicherstellung einer nachhaltigen gesellschaftspolitischen Akzeptanz der individuellen Mobilität.

Nachahmenswert:

Mit der Präsenz im Berner Parlamentsviertel unterstreicht der AGVS seinen Anspruch auf Mitgestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Vielleicht könnte das eidgenössische Modell, das übrigens -im Gegensatz zu Österreich -ohne Kammerzwangsmitgliedschaft auskommt, als Vorbild dienen.