In Dornbirn wurde von den rund 70 anwesenden Autofachleuten anlässlich der Messe "Schauplatz Mobilität" zur Sache und nicht um den Brei herum geredet. Das zeichnet die Vorarlberger Autohandelsszene aus. Dem tat auch kammerales Wortgut von Landesgremialobmann Manfred Ellensohn keinen Abbruch. Seiner positiven Stimmungsmache wehte heftige Kritik aus dem Auditorium entgegen, weil Steuererhöhungen und Kaufkraftschwäche spürbar den Kundenzulauf negativ beeinflussen. Motor-Freizeit-Trend-Herausgeber Erich Scheiblauer, der wie die Jahre zuvor, am Eröffnungstag zur Diskussionsrunde eingeladen hatte, fand in Hans Günther Löckinger (Garanta), Gerhard Dangel(Autobank) und Gerhard Lustig (AUTO&Wirtschaft) drei Branchenkenner, die den Vorarlberger Händlern rückhaltlos Ein-und Ausblicke zumuten konnten, weil sie dazu auch bereit waren.

Niedrige Erträge machen das Leben schwer

Preissensibilität und immer strengere Verträge mit den Importeuren machen aus einst erfolgsverwöhnten Händlern zunehmend nervöse Unternehmer und nicht wenige machen sich Gedanken, ob und wie sie weitermachen. "Die-Preis-schlägt-alles"-Mentalität der Kunden lässt etliche Markenhändler im Ländle erschaudern. Vielerorts kaum noch ausreichende Erträge machen den Händlern das Leben schwer und der Preiskampf im Autohandel, besonders durch das Internet, dämpft Hoffnungen auf bessere Erträge, zumal auch das Servicepotenzial schrumpft. Investitionen in Schauraum und Werkstattmodernisierung in strukturschwachen Regionen fallen angesichts weiter steigender Standards, Umweltauflagen und Steuern immer schwerer.

Eine Messe im Frühjahr in Dornbirn soll das Käuferinteresse an der modalen Mobilität mit dem Auto im Zentrum Jahr für Jahr neu entfachen, ist der Plan der aktiven Markenhändler, die sich dafür in voller Markenbreite Unterstützung der Importeure erhoffen.

Noch ist der Kampfgeist der Markenvertreter nicht erloschen, aber die Zeit drängt. (LUS)