Er ist gerne Autohändler, jener Mann, der gleich drei Mal bat, seinen
Namen nicht in der Zeitung veröffentlicht zu sehen. Diesem Wunsch
kommen wir gerne nach, um den Informanten nicht noch weiteren
Schikanen auszusetzen.
Denn was der Händler in den vergangenen Jahren
erleben musste, geht -um es ländlich zu sagen-"auf keine Kuhhaut".
Schon im Herbst 2011 hatte uns der Händler erzählt, dass sich der
dringend notwendige Bau einer neuen Spenglerei um ein halbes Jahr
verschieben werde, weil die Behörden mit den Genehmigungen säumig
seien.
Hätte der Mann damals gewusst, was noch auf ihn zukommt, wäre er
vermutlich verzweifelt: Denn erst jetzt wird die damals geplante
Spenglerei eröffnet (wenn die Behörden nicht doch noch einmal einen
Strich durch die Rechnung machen). Es sei ein Skandal, wie man als
Unternehmer behindert werde, meint der Autohändler -und man muss ihm
beipflichten. Das heißt nicht, dass alle Behörden so arbeiten. Doch
wenn alle Unterlagen vorhanden sind, wenn weder Lärm (weil auf der
grünen Wiese) noch Abgase oder sonstige Gründe gegen ein Projekt
sprechen, dann sollte es nicht zweieinhalb Jahre dauern,bis dieses
genehmigt wird.
Und warum bei einer -an sich nicht mehr notwendigen - Verhandlung
plötzlich wieder neun Beamte auftauchen und viereinhalb Stunden über
ohnedies bereits vorab geklärte Details sprechen, versteht ein
Unternehmer, der mit den Kunden um jeden Euro feilschen muss, auch
nicht wirklich. Wir auch nicht, übrigens.
Denn schließlich geht es bei diesem Projekt (und bei vielen anderen
auch) um zusätzliche Arbeitsplätze, um zusätzliche Steuereinnahmen.
Die der Staat braucht, um die Hypo und andere schwarze Löcher zu
füllen ...
Ach ja, eines noch: Wenn sich ein Unternehmer (wie der von uns
zitierte) in seiner Verzweiflung, weil die Behörden so lasch sind, an
den Herrn Wirtschaftskammerpräsidenten und an den Herrn
Wirtschaftsminister wendet, dann sollten diese mehr tun, als an die
lokalen Vertreter zu verweisen. Eine Intervention bei den
Vorgesetzten der müden Beamten wäre das Mindeste, was man sich als
Steuer-und Zwangsbeitragszahler erwarten würde.