Wir wollen der zukünftigen Lackierergeneration die neuesten Produkte zur Verfügung stellen", erklärt Stefan Ragger, Geschäftsführer der Firma Ragfa, Klagenfurt, und Vertriebspartner von Lechler für Österreich Süd. Seit Beginn dieses Jahres sind Ragfa und Lechler Kooperationspartner der Karosseriebautechnikerder Landesberufsschule Villach. Lehrer Harald Gamberger ist von der Partnerschaft überzeugt und sehr zufrieden: "Mir gefällt die persönliche Betreuung durch die Firma Ragfa, Günther Peturnig kommt regelmäßig in der Schule vorbei, informiert uns über Neuheiten und Entwicklungen und steht fürFragen zur Verfügung, sowohl für die Schüler wie auch für uns Lehrer." Die Berufsschule wird bei Ragfa als Kunde wie jeder andere Lackierbetrieb gesehen. So fährt Gamberger demnächst zur Lackierer-Schulung in die italienische Lechler-Zentrale an den Comer See. Die Bedeutung einer solchen Kooperation bringt Lehrer Ing. Erwin Pinter auf den Punkt: "Wir müssen immer am neuesten Stand sein, es gibt einen permanenten Wandel."

Technologisch vorn mit dabei

Bei der Einführung von neuen Lacken und Systemen ist die Berufschule somit immer ganz vorn mit dabei. Der lufttrocknende Klarlack MA380 AirTech wurde bereits in der Lehrwerkstätte eingeführt. Ragger: "Dieser Klarlack ist in 30 Minuten bis maximal einer Stunde trocken und in zwei Stunden schleifbar." Routinier Gamberger ist vom Ausgießsystem des Basislacks begeistert: "Mit den fertig gelieferten Behältern kann man punktgenau, in Zehntelgramm gemessen, ausgießen." Das persönliche Engagement der Firma Ragfa, das für Ragger Farbenhandel steht, ist hier überall zu spüren. Der traditionsreiche Familienbetrieb ist seit über einem Jahr Lechler-Vertriebspartner für den Süden Österreichs. Ragger ist mit dem italienischen, mittelständischen Lackprofi ebenso zufrieden wie seine Kunden: "Lechler kann aufgrund seiner Struktur sehr schnell reagieren." Hinsichtlich Unterstützung der Lehrlinge verbindet Lechler und Ragfa die gleiche Philosophie.

Lehrlingszahl stabil

Die Landesberufsschule Villach bildet Karosseriebautechniker für ganz Kärnten aus, pro Lehrjahr sind mindestens 30 Schüler im Einsatz, hochgerechnet auf 3,5 Jahre Lehrzeit sind also regelmäßig 120 Lehrlinge in Ausbildung. Gamberger: "Diese Zahl ist stabil, der befürchtete Rückgang ist bei anderen Berufen in der Schule zu spüren, bei den Karosseriebautechnikern nicht." Offenbar sind die Jugendlichen weiterhin für das Automobil zu begeistern." Nahezu 100 Prozent der Lehrlinge wollen den Beruf auch wirklich lernen", ergänzt der Pädagoge. Das sei in anderen Berufen absolut nicht der Fall.

Die Zusammenlegung der Berufe Karosseriebauer und Lackierer sieht Gamberger positiv: "Früher gab es eine Front zwischen den beiden Berufen, heute muss jeder beides lernen und hat daher viel mehr Verständnis für den anderen, egal in welche Richtung er sich spezialisiert." Ein niedrigeres Niveau können die Lehrer in der Berufsschule nur bedingt feststellen. Pinter: "Der Stoff, der Lehrinhalt ist in den letzten 25 Jahren schon deutlich umfangreicher und schwieriger geworden. Aber es ist natürlich schon lange Zeit spürbar, dass die Eltern ihre Schüler drängen, in die Schule zu gehen und nicht in die Lehre. Die Eltern-Generation hat oft ein Handwerk gelernt und möchte, dass es die Kinder besser haben." Ob das heute tatsächlich so ist, wird vielfach bezweifelt. Gamberger: "Der Stellenwert und die Entlohnung der Lehrlinge sollten sich verbessern." Die heutige Komplexität des Berufes sollte ein Grund sein, warum sich noch mehr dafür entscheiden. (GEW)