Österreich ist gemeinsam mit Deutschland ein Paradies für die
Karosserie-und Lackbranche. Nirgends auf der Welt wird so viel Wert
auf das Erscheinungsbild des Fahrzeuges gelegt.
Schon in Italien und
Frankreich fahren die Autos mit Schäden herum, vom Zustand der
Fahrzeuge in Spanien oder Griechenland ganz zu schweigen. Doch ein
kleiner Rundgang über heimische Supermarkt-Parkplätze zeigt den
Wandel in Österreich auf. Kleine Schrammen und Parkrempler werden oft
nicht repariert, sofern man selber dran schuld ist und es selber
zahlen müsste. Einerseits sind solche Reparaturen für die Leutenicht
mehr leistbar, andererseits sinkt der Stellenwert des Automobils.
Die anderen Sorgen sind alte Bekannte: Neuwagenzulassungen sinken,
Unfallzahlen gehen ebenso zurück wie die Schwere der Unfälle und der
Schäden. Und wenn es etwas stärker kracht, wird daraus schnell ein
Totalschaden. Das liegt natürlich an den Versicherungen und der
Wrackbörse, aber auch an der teuren Technik und Elektronik. Und nicht
zuletzt liegt es an günstigsten Fahrzeugen, die in den letzten Jahren
in den Markt gepresst wurden: Kleinwagen deutlich unter 10.000 Euro.
Auch wenn die Karosserie-und Lackbranche noch immer auf einem guten
Niveau unterwegs ist, wird es enger. 2014 wird ein spannendes und
schwieriges Jahr, speziell was die Auslastung betrifft. Die
Schadenssteuerung wird bei uns zwar nicht den Stellenwert bekommen
wie in anderen Ländern, aber sie wird in den nächsten Jahren noch
deutlich stärker werden. Die Lackhersteller versuchen seit Jahren,
ihre Kunden fit für die Zukunft zu machen: Effizienzsteigerung,
Auslastungssteigerungen durch Kooperation und Fuhrparks, Erweiterung
des Angebots in andere Branchen. Das dürfen keine Schlagwörter sein,
sondern müssen umgesetzte Maßnahmen werden.
Auf der Habenseite bleibt die Innovationsfreudigkeit und
-notwendigkeit der Branche. Die Farbtöne werden immer komplexer,
Reparaturmethoden, Reparaturelektronik und Fahrzeugelektronik immer
komplizierter. Das hilft in Wirklichkeit den Betrieben, die
technologisch auf einem sehr hohen Niveau arbeiten müssen. Da ist
kein Platz für Trittbrettfahrer, hier zählen nur die Profis -sowohl
bei den Herstellern wie auch bei den Unternehmern und den Lackierern
selbst.