Ein Werk in Ingolstadt, eines in Neckarsulm, eine Fertigungsstätte in Györ und eine in Bratislava -macht man einen Blick auf die Europa-Landkarte, dann wird einem sofort klar: Österreich ist mittlerweile von Audi-Werken regelrecht umgeben. Im Gegensatz zu den deutschen Premium-Konkurrenten Mercedes und BMW ist für die Marke mit den vier Ringen aber keine Fertigung in der Alpenrepublik selbst, z. B. bei Magna in Graz, in Sicht. Dies machte Audi-Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler am Rande der Jahresbilanzkonferenz klar: "Wir überlassen die Fertigung in Österreich unseren Kollegen von MAN", meinte er in Anspielung auf das Werk der Lastwagen-Tochterdes VW-Konzerns in Steyr.
Hohe Investitionen in neue Werke
Eine klare Aussage, die kaum anders zu erwarten war: Denn immerhin wurde das bisherige Motorenwerk in Györ mittlerweile zu einer vollständigen Fertigungsstätte ausgebaut, in der neben dem A3 Cabrio und der A3 Limousine nun auch der neue TT vom Band läuft. Investiert wurde auch in den beiden Stammwerken Ingolstadt und Neckarsulm. Dass dort in den ersten beiden Monaten 35 bzw. 7 Sonderschichten gefahren werden mussten, spricht eine klare Sprache über die Erfolge von Audi. Wie es aussieht, scheint auch der seit dem 2. Halbjahr 2013 feststellbare Aufwärtstrend in Europa anzuhalten. "Wir liegen nach den ersten beiden Monaten beim Absatz um 9,3 Prozent über dem Vorjahr", freut sich Stadler.
Am Stamm-Kontinent hat Audi im Vorjahr mit 732.278 Auslieferungen ein Minus von 2,4 Prozent registriert. Stadler relativiert aber diese Zahlen: "Insgesamt hat Audi in Europa seit 2007, als der Gesamtmarkt um 25 Prozent geschrumpft ist, um 5 Prozent zugelegt -also deutlich gegen den Markttrend." Weiterhin sei Audi die größte Premiummarke in Europa, noch immer sei hier der Absatz mit 732.278 Neuauslieferungen (davon rund ein Drittel in Deutschland) am höchsten.
Doch China, wo Audi mittlerweile zwei Werke betreibt, rückt rasend schnell an Europa heran: Im Vorjahr wurden im Land der Mitte 491.989 Audi (darunter viele spezielle Langversionen des A4 und des A6) ausgeliefert, ein Plus von stolzen 17 Prozent. In den USA, wo es im Vorjahr ein Plus von 7 Prozent gab, nähert man sich schneller als geplant der Marke von 200.000 Einheiten.
Guter Auftragsbestand inÖsterreich
UndÖsterreich? Da gab es für Audi 2013 einen leichten Dämpfer, als der Absatz um 6,5 Prozent auf 19.547 Stück sank. Heuer wurde jedoch mit einem Marktanteil von 6,8 Prozent der beste Jahresbeginn aller Zeiten verzeichnet, der Abstand zu den Mitbewerbern BMW und Mercedes ausgebaut. Das liege nur zueinem Teil an vorgezogenen Zulassungen aufgrund der für einige Modelle höheren Normverbrauchsabgabe, so Richard Mieling, lange Jahre Audi-Markenleiter und nun Chef der Öffentlichkeitsarbeit bei Porsche Austria.
Ziel von Audi sei es, auch am Ende des Jahres einen Marktanteil von rund 6 Prozent zu erreichen, im Vorjahr sind es 6,13 Prozent gewesen. "Wir haben einen hohen Auftragsbestand und keine Angst, dass uns die NoVA allzu stark betreffen könnte." Etwa ein Viertel der Fahrzeuge sei sogar günstiger geworden; dies betreffe vor allem gängige TDI-Modelle mit hohen Zulassungsvolumina, so Mieling.
Spezialgebiet mit Wachstums-Chancen
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