Verkäufer und Fahrer von Elektroautos haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind sogenannte "Early Adopters" ("Früh-Anwender") und damit derzeit in der Minderheit. So verkaufen von den 227 heimischen Volkswagen-Händlern derzeit nur 18 die Elektroversionen des up! und Golf, wobei die Händler nach einer allgemeinen Bewerbungsphase vom Importeur selektiv ausgewählt wurden. "Zum einen mussten die Händler glaubhaft machen, dass sie Interesse an der Elektromobilität haben, zum anderen wurden die Standorte hinsichtlich des Vertriebspotentials geprüft, wobei das in urbanen Regionen für Elektroautos logischerweise größer ist", fasst Mag. Volker Amann, Leitung Neue Mobilität bei Porsche Austria GmbH&Co OG, zusammen.
Investitionen in Kompetenz
Neben den Hochvolt-Technik-Schulungen der Mitarbeiter, die viele der Stützpunkthändler für e-Mobilität bereits im Zuge der Markteinführung des Touareg Hybrid absolvierten, mussten einige tausend Euro in die Lade-Infrastruktur investiert werden. "Die Investitionssumme betrug je nach Standort zwischen 20.000 und 50.000 Euro und war hauptsächlich davon abhängig, obdie Händler eine Schnellladestation installiert haben", sagt Amann.
Erwartungsgemäß werden die verkauften Stückzahlen von reinen E-Fahrzeugen auch künftig auf niedrigem Niveau bleiben, die Investitionen kaufmännisch also noch lange nicht amortisiert sein. Was für Dr. Josef Lamberg, Geschäftsleiter des gleichnamigen Autohauses im 20. Wiener Gemeindebezirk, jedoch kein Dilemma darstellt, weil sich das unternehmerisches Engagement bei der e-Mobilität in einer Umwegrentabilität rechnet: "Wir haben vor allem in die Zukunft investiert, denn je früher die Mitarbeiter in neuen Bereichen Knowhow und Kompetenzen erwerben, desto besser. Außerdem generiert das Thema Elektromobilität positive Nebeneffekte, weil viele Kunden aus Neugierde zu uns kommen." Zu Verkaufsprognosen des Elektro-Golf möchte sich Lamberg deshalb genauso wenig wie Amann äußern: "Absatzzahlen sind derzeit reine Nebensache, weil wir momentan noch gar nicht wissen, wie viele Fahrzeuge nach Österreich geliefert werden."
Zweijährige Pilotphase
Für den Ausbau des Händlernetzes gibt es jedoch Pläne. "Die Pilotphase mit den 18 e-Mobility Standorten ist auf zwei Jahre angelegt. Nachher wird geprüft, ob der Markt weitere Standorte verträgt", sagt Amann. Reine Elektrofahrzeuge werden also auch in naher Zukunft von Early Adopters gekauft bzw. verkauft, wobei Plug-in-Hybride wie der VW Golf GTE, der im Herbst auf den Markt kommt, eine Ausnahme machen werden. "Der Golf GTE wird im Großteil des Händlernetzes erhältlich sein, weil die Anforderungen an die technische Infrastruktur der Stützpunkte geringer sind", erklärt Amann.
Spezialgebiet mit Wachstums-Chancen
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