wo sind die Taten zu den Daten?<br /><br />IT und Internet beherrschen unser tägliches Tun. Unabdingbar.
Mit
festem Griff. Natürlich haben wir in der Autobranche schon die
längste Zeit unsere EDV-Anwendungen, aber bisher wurde eigentlich nur
das verarbeitet, was wir wollten, was wir -oder unser allmächtiger
Hersteller -"eingegeben" haben. Nun ist aber, und dies mit Vehemenz,
die Datenzeit über uns hereingebrochen. Da gibt es kein Entweichen
und keine Möglichkeit der individuellen Gestaltung. Das Schlagwort
BigData ist allgegenwärtig. Ich hatte vor einiger Zeit die
Möglichkeit, einen Tesla S ausgiebig zu fahren. Eine faszinierende
Technik in einem gewöhnungsbedürftigen Finish. Besonders angetan hat
mir fürs Erste die gesamte Steuerung über ein (überdimensioniertes)
iPad. So weit, so gut. Aber bald hatte ich die Überlegung: Wo Daten
hineingehen, können sie auch hinausgehen. Und wenn der Datenhype beim
Auto genauso rasant geht wie bei iPhone&Co., dann haben wir in
wenigen Jahren wohl eine der größten Möglichkeiten zu einer
gigantischen Datensammlung.
Wer sammelt und verwaltet künftig diese riesigen Datenmengen?
Das war eine der aktuellen Fragen, die ich mir stellte. Nicht umsonst
drängen unsere jetzt schon unendlich großen Datenkraken wie Google
und Apple immer massiver in die Automobilbranche. Schon fordern
Experten, dass No-Spy-Zertifikate für Neuwagen und No-Spy-Regeln in
das Wiener Weltabkommen über den Straßenverkehr aufzunehmen sind. Ich
meine: Der Hut für die Branche brennt bereits an allen Ecken. Denn
während Experten an Resolutionen feilen, haben Apple&Co
wahrscheinlich längst Tatsachen geschaffen.
Es wird nur gemeinsam und konzertiert gehen.
Der mächtige Herstellerverband ACEA muss sich mit dem
Schmalspurverband CECRA raschest zusammentun, um eine durchsetzbare
Strategie zu entwickeln. Ich habe hier aber ernsthafte Bedenken,
solange die Autohändler in Europa nicht bereit sind, für jedes
verkaufte Auto -neu oder gebraucht -z. B. nur einen(!!!)Euro in
einen gemeinsamen Topf zu entrichten, um mit dem "Partner" ACEA und
gegen Google&Co. anstinken zu können. Sonst ist eine solche Schlacht
nicht zu gewinnen. CECRA hat offensichtlich überhaupt keinen
Mitarbeiter, der hier fachlich auch nur halbwegs mitspielen könnte.
Denken Sie nach und setzen Sie erste Aktivitäten! In diesem Sinne
Ihr Helmuth H. Lederer