Nach dem Rückzug der GM-Konzernmarke Chevrolet aus Europa ordnet Opel-Vorstandsvorsitzender Dr. Karl-Thomas Neumann seine Marketingmaßnahmen in den etablierten Absatzländern neu und verlässt sich in Österreich auf sein Team mit Mag. Alexander Struckl an der Spitze, dem besonders sein langjähriges Händlernetz ein Anliegen ist.

Das hat System, denn die Marke Opel wird von nahezu fanatischen Händlern vermarktet, die in Jahren von Entbehrungen nun langsam den Weg von einer Vision zu neuer Stärke beschreiten. Der Kulturwandel bei Opel wurde mit dem Einstieg von Neumann besiegelt: deutsch, nahbar, emotional. "Damit reißen wir die Mauern, die unser wiedererstarktes Markenbild noch verstellen, in den Köpfen der Konsumenten endgültig ein", sagt Neumann.

Modell-und Charmeoffensive

Mit der nunmehrigen Rückendeckung durch die Muttergesellschaft General Motors werden neue Emotionen geweckt. Modell-und Motorenoffensive vereint sich mit der Charmeoffensive der Händler vor Ort.

Die können wieder auf das volle Unterstützungsprogramm aus Rüsselsheim zurückgreifen, mit eigener Bank und starken Finanzierungsmodellen.

Österreich-Statthalter Struckl glaubt fest daran, dass Opel in Kerneuropa profitabel Marktanteile gewinnen kann. Das ist auch erklärtes Ziel von Neumann. "Mit den Premiummarken sich anzulegen, wäre teurer Sport, die kämpfen in einer anderen Liga." Rot-weißrot orientiere sich Opel "an den Bestender Branche", unterstreicht Struckl mit Blick auf die deutsche Konkurrenz. Wobei aus Kostenüberlegungen die Elektrifizierung bei neuen Modellen nicht im Vordergrund steht. Hebel zum nachhaltigen Erfolg sind Verbrennungsmotoren und Getriebe der technischen Extraklasse. Und Downsizing wird ein Trendbleiben. "Nicht nur beim Hubraum, sondern auch beim Fahrzeuggewicht", gibt Neumann den Takt vor.

Beständigkeit als Erfolgsgarant

Struckl fühlt sich wohl und geht wieder gerne unter sein Vertriebsvolk, denn er hat eine plausible Nachricht, die ihn auch in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten zu einem fairen Partner stilisiert. Alle gegenwärtigen und kommenden Fahrzeuge stehen für: höchste Qualität, deutsche Ingenieurskunst, emotionales Design, beste digitale Vernetzung und ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Im Ringen um die weniger werdende Kundschaft rücken Importeur und Händler enger zusammen, erkennen plötzlich wieder menschliche Werte, mit denen manche wirtschaftliche Klippe überwunden werden kann.

Die vielen Interviews, die AUTO&Wirtschaft mit Händlern die letzte Zeit geführt hat, verdeutlichen, dass wieder ortsansässige Fachleute das Heft in die Hand genommen haben und nicht Systeme -fremdgesteuert aus fernen Kontinenten. Denn wer zeichnet für den Erfolg letztlich verantwortlich? Der Händler vor Ort, der dem Kunden das Auto verkauft,den Service betreibt und immerfort über die neuesten Modelle und technischen Errungenschaften informiert!

Daraus entsteht Markentreue, auf dem jener Erfolg aufbaut, den Neumann, Struckl&Co. bereden.

Marketingaktionen stehen im Vordergrund, die helfen, das Markenimage wieder zu kräftigen. "Derzeit sind wir dabei, erfolgreich die Mauern im Kopf bei den Käufern einzureißen, um wieder die Begehrlichkeit der Marke Opel zu steigern", leuchten die Augen von Struckl und dennoch verhehlt er nicht, dass für Opels Markterfolg täglich aufs Neue der Kampf mit dem Mitbewerb aufgenommen werden muss. (LUS)