Erfolge machen glücklich, heißt es: Insofern muss Diplom-Ingenieur (FH) Gerhard Wölfel ein durchaus zufriedener Mensch sein. Immerhin kann der Direktor des BMW-Motorenwerkes in Steyr neuerlich auf ein gutes Jahr zurückblicken: Insgesamt 975.731 Motoren wurden im Vorjahr in Steyr hergestellt. Das ist zwar ein leichtes Minus (5,2 Prozent) im Vergleich zu 2012, weil generell weniger 6-Zylinder-Benziner in Fahrzeuge eingebaut werden. Doch bei den Dieselmotoren wurde im Vorjahr in Steyr ein Plus von 700.002 auf 720.277 registriert. Für heuer rechnet Wölfel übrigens mit einer leichten Zunahme auf knapp mehr als eine Million Motoren. Wie gesagt: sehr zufriedenstellende Ergebnisse. Und doch hat Wölfel seine Zweifel. Nämlich jene, dass der Erfolg auf Dauer sein wird. "Als ich vor fünf Jahren nach Österreich gekommen bin, um die Leitung des Motorenwerks in Steyr zu übernehmen, stand Österreich im internationalen Wettbewerb sehr gut da." Doch dieser Vorsprung sei dahingeschmolzen. Wichtig wäre mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten, so Wölfel: "Wir müssen beispielsweise die Arbeitszeit-Durchrechnungszeiträume anpassen und uns jenen in Deutschland annähern."

Binnen zwei Tagen vom Montageband ins Auto

Doch zurück zur Produktion in Steyr -wo ja nicht nur Motoren, sondern auch Komponenten hergestellt werden: Insgesamt 11 Millionen Stück waren es 2013. "Es gibt keinen BMW, Mini oder Rolls-Royce, der nicht zumindest ein Stück aus Steyr eingebaut hat", so Wölfel. Geliefert wird in sämtliche Werke des Konzerns. "Vom Auflegen des Kurbelgehäuses in Steyr bis zur Montage in Leipzig vergehen nur zwei Arbeitstage, obwohl 800 Kilometer per Lkw zurückzulegen sind", verrät Wölfel.

Doch das Motorenwerk ist nur ein Teil des Erfolgs von BMW inÖsterreich. Der zweite ist tagtäglich auf den Straßen zu sehen -nämlich die Autos, die der bayerische Hersteller in Österreich verkauft. 17.616 Stück waren es im Vorjahr. Das sind zwar um 1,9 Prozent weniger als 2012, doch der Rückgang ist niedriger als jener des Gesamtmarktes (-5 Prozent). Mit einigen neuen Modellen im Talon will Kurt Egloff, Chef des heimischen Importeurs, den Marktanteil von BMW heuer von 4,88 Prozent auf mehr als 5 Prozent anheben. Neu sind beispielsweise das 2er Coupé und das 4er Cabrio (beide seit 1. März), außerdem rollen der X4 und der Active Tourer neu zu den Händlern.

Elektroauto i8 schon vor dem Start "ausverkauft"

Zufrieden zeigt sich Egloff mit dem Start des i3: Vom Elektroauto wurden binnen acht Wochen 250 Stück geordert; vom Hybrid-Sportwagen i8, der im Sommer debütiert, ist das gesamte Kontingent schon jetzt ausverkauft. Übrigens: Mit Tageszulassungen will sich BMW weiterhin nicht anfreunden. Diese würden im Premiumsegment keinen Sinn ergeben, so Egloff: "Daher haben wir bisher keine gemacht und werden das auch in Zukunft so handhaben." (MUE)