AUTO&Wirtschaft: Sie sind in den vergangenen Jahren viel in der Autobranche herumgekommen. Wie ist der Stellenwert der EDV?

Scharf: Viele Leute verstehen noch immer nicht, dass ohne funktionierende EDV ihre Firma "steht". Ganz egal, welche Größenordnung die Firma hat.

Sehen Sie Unterschiede bei den Größen der Autohäuser bzw. Werkstätten?

Bei den Werkstätten bis 5 Personen ist es die Katastrophe pur. Die haben oft nur ein Schreib-oder Rechenprogramm aus dem Internet ohne Marketing-oder betriebswirtschaftliche Funktionen. Am besten funktioniert es bei den familiengeführten mittelgroßen Betrieben. Da schaut vorwiegend die Gattin, was es Neues gibt und wie man Kosten reduzieren kann.

Und große Firmen, also ab 15 oder 20 Angestellten aufwärts?

Auch das ist extrem kritisch zu hinterfragen: Die haben meist Angst vor den Mitarbeitern, was die Umstellung betrifft. Eine Lethargie greift Raum, nach dem Motto: Wir haben das eh immer so gemacht ...

Auch wenn man sich einmal für ein neues Programm entschieden hat, sollte man als Unternehmer weiterdenken, oder?

Innerbetrieblich wird oft der Schulungsbedarf unterschätzt. Geht ein Mitarbeiter weg, schult er meist zwar noch seinen Nachfolger ein. Doch verliert man viele Informationen, was die Qualität reduziert. Darüber hinaus wäre ein eigener EDV-Verantwortlicher in jedem größeren Betrieb wünschenswert.

Liegt es an den Kosten?

Das glaube ich nicht, denn eine kleine Firma ist mit 1.500 Euro dabei, inklusive Buchhaltung und allem Drumherum. Dazu kommen noch die jährlichen Kosten, die für ein solches Unternehmen bei 250 bis 400 Euro pro Jahr liegen.

"Nie ein Problem"

Größere Firmen müssen jedenfalls höhere Beträge investieren.

Die Höhe hängt von der Zahl der Arbeitsplätze ab und ob es auch Filialen gibt.

Bleibt die Umstellung als Ausrede.

Wir haben es immer geschafft, Kunden-,Fahrzeugund Ersatzteilstamm sowie die Verbindung zu Lieferanten und Herstellern zuübernehmen. Auch die Schulung war nie ein Problem.