Menschen reagieren sehr sensibel

"Unsere Kunden reagieren sehr sensibel auf die geplanten Steuererhöhungen. Wir hatten in unserem Autohaus schon einige Vorziehkäufe", sagt Dietmar Hörburger, Geschäftsführer Autohaus Hörburger Wolfurt. Weshalb er auch befürchtet, dass höhere Kosten auch den Handel treffen werden. Mittlerweile sei die Belastungsschraube bereits ans Limit gedreht worden. "Und in Zukunft werden die Kunden noch genauer rechnen." Gleichzeitig herrsche in der Bevölkerung auch wenig Verständnis dafür, dass abermals die Autofahrer zur Kasse gebeten würden. "Die Regierung bewegt sich auf glattem Terrain, statt angekündigte Reformen umzusetzen, steigen die Belastungen weiter."

Kunden werden abgeschreckt

"Die NoVA-Erhöhung wird sich vor allem im gehobenen Pkw-Segment stark auswirken", sagt Komm.-Rat Konrad Steindl, Präsident der Wirtschaftskammer Salzburg und Eigentümer von Kfz-Betrieben in Salzburg, Oberndorf und Kuchl. "Damit könnte der Gesamtsteueranteil im Extremfall über 50 Prozent betragen, was einigeKunden abschrecken wird." Ähnlich verhalte es sich bei der Versicherungssteuer, die in Zukunft nach Leistung der Fahrzeuge eingehoben werde. "Insgesamt zahlen Österreichs Autofahrer bereits jetzt viele Milliarden an Steuern, weshalb weitere Belastungen abzulehen sind -auch gerade deshalb, weil viele Menschen vom Auto abhängig sind."

Konsum wird nicht angeregt

"Bis dato haben viele Kunden die NoVAkommende Erhöhung noch nicht wirklich wahrgenommen, das Geschäft ist heuer bei uns ganz gut angelaufen", sagt Erwin Bernhard, Autohaus Bernhard/Langkampfen. "Allerdings werden die massiven NoVA-Erhöhungen vor allem großvolumige Fahrzeuge im Premiumsektor treffen. Es wird in Zukunft sicher schwerer, diese Fahrzeuge zu verkaufen, während die Nachfrage nach verbrauchsarmen Fahrzeugen gleich bleiben oder sogar steigen wird", glaubt Bernhard, der jegliche Steuererhöhungen in Zusammenhang mit dem Autofahren ablehnt. "Dadurch wird der Konsum sicher nicht angeregt."

Die Last hierzulande ist enorm

"Ich glaube, dass mit Erhöhung der NoVA vor allem Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von unter 120 g/km in Zukunft stärker nachgefragt werden", sagt Dipl.-Ing. Christoph Grohs, Geschäftsführer Autohaus Grohs/Wolfsberg. Er sieht in der geplanten Steuererhöhung auch massive Wettbewerbsnachteile für Unternehmen. "Hierzulande ist nicht nur die Last durch NoVA und MwSt enorm, im Gegensatz zu anderen EU-Ländern gibt es für die meisten Fahrzeuge auch keine Vorsteuerabzugsberechtigung, was auch den Fuhrpark für Unternehmen immer teurer macht. Statt Steuern zu erhöhen, sollte die Regierung den Faktor Arbeit entlasten und so die Wirtschaft ankurbeln."

Reformen statt Steuererhöhungen

"Ich bin gegen jegliche Form von Steuererhöhungen, denn das Maß ist voll", sagt Mag. Gerhard Öllinger, Geschäftsführer Autohaus Öllinger/Enns Steyr. Durch die geplanten Erhöhungen sowohl im Bereich NoVA als auch bei der motorbezogenen Versicherungssteuer werde das Autofahrern immer mehr zum Luxus. Öllinger glaubt auch nicht, dass sich in Zukunft unweltfreundlichere Fahrzeuge besser verkaufen lassen. "Die Regierung wäre gut beraten, endlich die Verwaltungsreform umzusetzen und so die Steuerzahler zu entlasten. Letztendlich würde diese zu einer Anhebung des Konsums führen. "Davon würde mit Sicherheit auch die Autobranche profitieren."

Hersteller werden reagieren

"Viele Menschen müssen den Gürtel enger schnallen, weshalb zu erwarten ist, dass sich einige angesichts der Verteuerungen überlegen werden, ob sie ein Fahrzeug kaufen", sagt Mag. Robert Peter, Geschäftsführer Autohaus Waldviertel/Horn. "Ich bin überzeugt, dass die Hersteller umweltfreundlichere Fahrzeuge entwickeln werden, wodurch auch ein gewisser Ausgleich bei der geplanten NoVA-Erhöhung zu erwarten ist", sagt Peter. Generell kritisiert er die Erhöhungen, die auf die Autofahrer zukommen: "Diese müssen vor allem jene tragen, die vom Auto abhängig sind, nicht im urbanen Bereichen leben und auf Öffisumsteigen können."

Rechnung wird nicht aufgehen

"Die Erhöhung von Steuern wird unserer Branche weiter schaden. Es handelt sich abermals um eine kurzfristige Geldbeschaffungsaktion, die die Automobilwirtschaft weiter fesselt statt entfesselt", sagt Mag. Ing. Roberto Krenn, Geschäftsführer Autohaus Fürstaller/Oberaich. "In Summe kann es durchaus sein,dass sich trotz prognostizierter Mehreinnahmen die Rechnung für die Regierung nicht ausgeht, denn viele werden möglicherweise auf kleinere Fahrzeuge mit geringerer Leistung und weniger CO2-Ausstoß umsteigen. Letztendlich werden auch Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt, die wieder Kosten verursachen."

Neue Massensteuer

"Ich glaube zwar nicht, dass sich die Kunden durch die neue NoVA-Regelung von einem Kauf werden abschrecken lassen, dennoch bin ich von dem Agieren der neuen Regierung enttäuscht", sagt Johannes Jagersberger, Geschäftsführer Jagis GmbH/Eisenstadt. Durch die Anhebung der motorbezogenen Versicherungssteuer würden die Belastungen deutlich. "Das wird all jene, die ihr Auto auch beruflich benötigen, besonders treffen." Besonders kritisch sieht Jagersberger die Einführung weiterer Massensteuern. "Dies ist weder kreativ noch konjunkturbelebend. Auch die versprochenen Reformen lassen auf sich warten."

Gebrauchtwagen begehrter

"Grundsätzlich bin ich gegen jede Mehrbelastung für Autofahrer", sagt Mag. Özcan Yangöz, Geschäftsführer Team Fraenkel/Wien. Die geplante NoVA-Reglung könne sich durchaus auf den Neuwagen-Verkauf auswirken. "Einige Kunden werden gerade nach Inkrafttreten der Regelung beim Kauf auf junge Gebrauchtwagen ausweichen", so Yangöz. Gegen einen verstärkten Umstieg auf Elektrofahrzeuge spreche, dass "die E-Fahrzeuge den Kunden noch viel zu teuer sind". Die Hersteller, so glaubt Yangöz, würden in Zukunft weiter daran arbeiten, umweltfreundlichere und damit weniger NoVA-belastete Fahrzeuge auf den Markt bringen.

"Das Maß ist voll", sagt Mag. Gerhard Öllinger

"Statt entfesselt wird die Wirtschaft gefesselt", sagt Mag. Roberto Krenn

"Die neuen Steuern bringen massive Wettbewerbsnachteile für Unternehmen", sagt Dipl.-Ing. Christoph Grohs