Politiker wollen uns einreden, dass wir immer schwächere Autos (mit noch weniger Schadstoffausstoß) kaufen sollen. Ein Faktum, das auch bei den Diskussionen um die NoVA-Erhöhung eine wichtige Rolle spielt. Doch die Politiker haben ihre Rechnung ohne die Wünsche der Österreicher gemacht -und auch ohne die Autoindustrie, die immer stärkere Motoren auf den Markt bringt, um die Nachteile durch das gestiegene Fahrzeuggewicht (verursacht durch mehr Sicherheit und Bequemlichkeit) halbwegs wettzumachen.
Wie es um die Vorlieben derÖsterreicher aussieht, zeigt sich daran, wenn man die Detailauswertungen der Zulassungsstatistik 2013 betrachtet. So sind zwar (vor allem wegen der kleinen Elektroautos à la Renault Twizy) die Zulassungszahlen der Autos bis 40 kW angestiegen; doch diese Zunahme von 19,9 Prozent sieht nur auf den ersten Blick hoch aus. In relativen Zahlen handelt es sich lediglich um 37 Autos. Weitaus größer sind die Stückzahl-Zuwächse jedoch bei den stärksten Segmenten über 90 bzw. über 125 kW (siehe Tabelle).
Warum gibt es Wien so einen geringen Rückgang?
Eurotax-Verkaufsleiter Martin Novak, der die aktuellen Zahlen analysiert hat, kommt auch noch zu einigen anderen Schlüssen: "Wenn man sich zum Beispiel die Ergebnisse in den Bundesländern ansieht, dann merkt man, dass es in Wien mit 1,04 Prozent das mit Abstand geringste Minus gegeben hat. Bundesweit waren es ja 5,05 Prozent."
Haben die Wiener also mehr Geld für neue Autos? Mitnichten: "Gewisse Marken, die bei den Kurzzulassungen ganz vorn stehen, haben ihren Sitz in Wien", sagt Novak: "Und diese Zahlen haben den Markt massiv beeinflusst." Übrigens: In Salzburg, wo neben den Marken des VW-Konzerns auch BMW, Mercedes, Subaru und Suzuki beheimatet sind,liegt das Minus hingegen mit 7,65 Prozent sogar noch höher als in allen anderen Bundesländern. Und die dortigen Importeure hielten sich ja im Vorjahr bei den Kurzzulassungen tatsächlich weitgehend zurück.
Hochpreisige Autos legten weiter zu
Mit Interesse verfolgt man in der Branche auch die Entwicklung der Autopreise: Das Plus in der Statistik der Fahrzeuge bis 10.000 Euro ist nicht zuletzt durch massive Verkaufsförderungs-Aktionen bei den Kleinstwagen (etwa durch den i10 "Click" von Hyundai im Internet) zu erklären, auch der eine oder andere Renault Twizy findet sich in dieser Tabelle.
Fast alle anderen Preisklassen haben hingegen abgenommen (siehe Tabelle). Das ist durch die allgemeine Marktschwäche in den niederpreisigen Segmenten (A, B, C) leicht zu erklären. Hingegen sorgen die boomenden SUVs dafür, dass die Preisklassen von 35.000 bis 40.000 Euro sowie jene von 50.000 bis 60.000 Euro zugelegt haben. Zur Freude der Händler, denn mit einem höherpreisigen Auto lässt sich auch mehr Geld verdienen.
Dass auch mehr Fahrzeuge jenseits von 80.000 oder gar 100.000 Euro verkauft wurden, ist hingegen zum Großteil ein "Verdienst" der neuen Angebote in diesen Segmenten. Man denke an den erneuerten 5er-BMW oder an die S-Klasse von Mercedes ...
Spezialgebiet mit Wachstums-Chancen
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