Rund 265.000 Fahrzeuge wurden 2012 inÖsterreich vom Verkehr abgemeldet. Bei den heimischen Shreddern sind davon nur 64.809 angekommen. Die anderen Fahrzeuge sind offiziell "verschwunden". Inoffiziell ist klar, dass sie großteils in Entwicklungsländer exportiert wurden. Dort werden Autos ausgeschlachtet, ohne auf Umwelt oder Sicherheit zu achten. "Daher ist der rücksichtslose Wrackexport ein Problem, das weit über den Verlust von inländischer Wertschöpfung hinausreicht", sagt Ing. Walter Kletzmayr, Sprecher der heimischen Shredderbetriebe.
Wegweisende Entscheidung
Bisher gab es gegen Wrackexporte kaum eine rechtliche Handhabe. Schließlich hätte in jedem Einzelfall festgestellt werden müssen, ob es sich "noch" um einen Gebrauchtwagen oder "schon" um ein Altfahrzeug handelt. Ein von einem niederösterreichischen Shredder angestrengtes Urteil des Verwaltungsgerichtshofs (VwGH) lässt nun aber aufhorchen: In diesem wird festgehalten, dass nicht mehr zulassungsfähige Fahrzeuge generell als "gefährlicher Abfall" zu betrachten seien.
"Nach der Lebenserfahrung hat der Umstand, dass in gelagerten Altfahrzeugen umweltrelevante Mengen an gefährlichen Anteilen und Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Bremsflüssigkeiten oder Motoröl vorhanden sind, einen so hohen Grad an Wahrscheinlichkeit, dass davon ausgegangen werden kann, dass nicht trockengelegte Autowracks gefährlicher Abfall sind", so die wörtliche Argumentation des VwGH. Für diesen Sachverhalt bedürfe es "keiner detaillierten Untersuchung".
Der Export gefährlicher Abfallstoffe in Staaten außerhalb der OECD sei indes ausdrücklich verboten, betont Kletzmayr: "Aufgrund dessen dürfte kein einziges Altfahrzeug mehr nach Afrika verkauft werden."
Überzeugungsarbeit nötig
Ganz ausgestanden ist die Problematik freilich noch nicht: Schließlich ist davon auszugehen, dass die (häufig in juristischen und steuerlichen Grauzonen operierenden) Wrackexporteure ihre Aktivitäten nicht freiwillig einstellen. Daher setzen Kletzmayr und seine Mitstreiter auf die Sensibilisierung der zuständigen Ministerien und der Exekutive: "Hier haben wirschon viel Bewusstseinsbildung betrieben."
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