Lange Zeit wurde Kia vom Erfolg verwöhnt. Zwischen 2007 und 2012 gelang es den Koreanern, ihren Marktanteil von 1,7 auf 3,8 Prozent zu verbessern. Die Neuzulassungen stiegen auf mehr als 12.600 Stück - bevor Auseinandersetzungen rund um Bonifikationen, budgetäre Einschränkungen und der erzwungene Abgang des langjährigen Geschäftsführers Mag. Wilhelm Jelinek die Verkaufszahlen einbrechen ließen.

Doch all das ist Vergangenheit: Mit Denkübernahm ein in der Branche höchst angesehener Manager die Führung des Importeurs. Statt der "teilweise euphorischen Zuwachsraten" der vergangenen Jahre rückt er die langfristige Unternehmensentwicklung in den Vordergrund: "Von nun an setzen wir auf ein gesundes Wachstum in gesunden Schritten."

Sukzessives Wachstum

Vor dem Hintergrund eines Gesamtmarkts von 320.000 bis 325.000 Neuzulassungen strebt Denk heuer eine Absatzsteigerung auf rund 10.000 Einheiten an. Bis 2016 sollen 11.500 Fahrzeuge erreicht werden, was einem Marktanteil von knapp 4 Prozent entsprechen würde. "In der Folge lautet das Ziel, 4 bis 5 Prozent Marktanteil zu erreichen. Das entspricht jedenfalls dem Potenzial der Marke", so Denk. Realisiert werden soll dies weder mit massiven Kurzzulassungen noch mit exorbitanten Rabatten. Denk legt vielmehr einen "klaren Schwerpunkt auf österreichische Privatkunden". Parallel will er gezielt Kleinund Mittelbetriebe ansprechen, um den derzeit noch bescheidenen Flottenanteil auf 15 bis 20 Prozent der Verkäufe auszubauen.

Gut aufgestelltes Netz

Den Händlern verspricht der neue Importchef zahlreiche Vereinfachungen im Geschäftsalltag, etwa in puncto Disposition und Angebotswesen. Auf diese Weise sollen die Renditen mittelfristig auf einen Wert zwischen 1,5 und 2 Prozent gehoben werden. Quantitativ sieht Denk das Netz gut aufgestellt, echte "weiße Flecken" gebe es nur mehr in Spittal an der Drau sowie im Norden von Wien. In letzterer Region ist ein direktes Engagement des Herstellers, trotz jahrelang erfolgloser Händlersuche und eines strategisch günstig gelegenen Importstandorts, laut Denk übrigens ausgeschlossen: "Es gibt bei Kia Motors Europe die ganz klare Strategie, keinen eigenen Einzelhandel zu betreiben."

Keine Kampfpreise

Besucher der Vienna Autoshow sehen dieser Tage erstmals den neuen Soul. Neben einem Facelift des Sportage handelt es sich dabei um die wichtigste Modelleinführung von Kia im Jahr 2014. Darüber hinaus soll auch der Mitte 2013 gestartete Carens, der in seiner Anfangsphase hinter den Erwartungen zurückblieb, neuen Schwung erhalten.

Bei allem Ehrgeiz steht für Denk freilich eines fest: Kampfpreise wie bei manchen Wettbewerbern wird es in den kommenden Monaten bei Kia nicht geben. "Weder können wir im Rabattkampf mit den führenden Volumenherstellern mitziehen, noch wollen wir die Billigsten am Markt sein", unterstreicht Denk seine Philosophie. Stattdessen sollen künftig Design und Qualität im Vordergrund stehen.