Alle mit dem Reifengeschäft befassten Fachleute werden sich an dem
orientieren müssen, was der Verbraucher will. Wir haben nachgefragt,
wie das alles mit zum Beispiel vernetzten Dienstleistungen
zusammenspielt.
Leistungsversprechen allein nützen wenig. In wirtschaftlich schwer
berechenbaren Zeiten sind strategische Partnerschaften wichtiger denn
je, um ein umfangreiches Leistungsportfolio, das weit über das einst
alleinige Kerngeschäft Reifen hinausgeht, erfolgreich bewältigen zu
können.
Ruhdorfer GmbH
"Derzeit erleben wir den massivsten Umbruch im Markt. In weiser
Voraussicht haben wir vor 5 Jahren mit der Onlinevermarktung
begonnen. Heute sind wir mit unserer professionellen Zentrallogistik
in der Lage, den Anforderungen des Onlinegeschäfts optimal gerecht zu
werden, bis zu 15.000 Reifen/Tag in Spitzenzeiten zuverlässig
auszuliefern. Auf dieser Basis bieten wir aber auch im traditionellen
Großhandel Lieferzeiten an, die uns vom Onlinegeschäft
differenzieren, unseren Kunden helfen ihr Lagerrisiko gering zu
halten. Der Onlinetransparenz geschuldet wissen wir, dass die Preise
um aktuell 9 Prozent fallen. Hier muss man mit Volumen-und
Rohertragssteigerungen, sowie Kostensenkungen gegensteuern.
Kleinstmengen-Anfragen gehen aber zunehmend an online verloren. In
unserer schnelllebigen Zeit ist eine konsequente und permanente
Beobachtung der Märkte notwendig. Wir bauen unsere Stärken
dahingehend aus, und das gelingt uns gut. RDKS und Level-Diskussion
sind derzeit nachgereihte Themen."
Ernest Ruhdorfer, Firmengründer
Seat/Allmobil
"Perfekte Dienstleistungsorientierung mit bestem
Preis-Leistungs-Verhältnis am Markt stellen wir mit
Markenkooperationen wie Seat und Semperit für den Ausbau unserer
Kundenkontakte sicher. So brauchen wir auch nicht den Onlinehandel zu
fürchten. Labeling wird immer wichtiger, da das sogenannte
Reifenclustering auf uns zukommt. Ein wahnsinnig komplexes Thema, das
auf die Neuwagenpreissysteme Einfluss nehmen wird. Die NoVA berechnet
sich in Zukunft nach dem Rollwiderstand der Reifen; noch weiß keiner,
wie damit umzugehen ist. Damit werden die Themen Sommerreifen und
Reifen im Zubehör immer wichtiger im Neuwagengeschäft. Eine
Herausforderung, der wir uns gemeinsam mit unserem Reifenpartner
stellen werden."
Wolfgang Wurm, Geschäftsführer Allmobil
Opel Austria
"Wir verzeichnenüber die letzten Jahre eine stabile Entwicklung des
für uns wichtigen Komplettrad-Geschäftes. Dabei arbeiten wir eng mit
zwei ausgesuchten Lieferanten zusammen, die sich durch besondere
Flexibilität im fordernden Markt auszeichnen. Schon heuer bieten wir
in unserem Programm Kompletträder wahlweise mit oder ohne RDKS an.
Bei unseren insgesamt 204 Vertragspartner-Standorten hat sich das
Konzept des Reifenhotels bestens bewährt, als optimale Maßnahme zur
Kundenbindung. Noch etwas Potenzial sehen wir mit unseren Partnern
beim Geschäft mit losen Sommerreifen -beim Ersatzbedarf gibt es wohlbei Reifenmarken, die wir nicht im Programm haben, leichte
Verschiebungen zu Onlinevermarktern. Die Preisstellung ist sensibel
geworden, unser Fokus liegt daher beim Upselling anlässlich des
Reifentausches."
Ing. Konrad Pristernik, Leitung Aftersales, Opel
Volkswagen
"Der Kunde sieht v. a. das gesamte Dienstleistungspaket wie
Räderlagerung, Montage, Kontrolle, Fahrzeugcheck als großen Vorteil
und daher ist die Markenwerkstatt auch für das ,Ersatzteil" Reifen
erster Ansprechpartner. In dieser Kombination lassen sich auch solide
Einund Verkaufspreise kalkulieren, die wir in über 40 Jahren
Kooperation mit Continental/Semperit im Bereich VW und Audi pflegen.
Nach einer Phase der Billigreifen-Schwemme werden wieder
Qualitätsreifen nachgefragt, wobei Testsieger-Ergebnisse eine Rolle
spielen. Das Internet dient dahingehend als Info-Portal, die Beratung
zum finalen Kauf führt jedoch der Serviceberater. Das Thema Labeling
ist dabei von sekundärer Bedeutung."
Thomas Beran, Leitung Service, Vertrieb und Marketing, Porsche
Austria
Fleischmann GmbH
"Nach meinen schmerzlichen Erfahrungen als Reifen-Großhändler in
Zeiten der Warenverknappung habe ich nun meinen Auftritt sowohl im
Hofgeschäft als auch als Nahversorger für den Wiederverkauf neu
orientieren können. Mein Vorteil ist die Lagerkapazität. Damit
beliefere ich das Who is who der Autohäuser in Ostösterreich nach dem
Prinzip, innerhalb kürzester Zeit alles liefern zu können frei nach
dem Motto "Auf die G"schwinde bin ich der Gute". Das Mengendenken
habe ich den Marktgegebenheiten angepasst und auch die
Preisgestaltung orientiert sich in Richtung Niveau 2010. RDKS ist bei
einigen Marken Show und bei Volkswagen zum Beispiel einfach
kundengerecht zu handhaben. Als Spezialist für alle
Ersatzbedarfsgrößen und -marken bin ich für meine Lieferanten und
Endkunden allemal interessant - auch im Internet."
Wilfried Fleischmann, geschäftsführender Gesellschafter