Er ist 27 Jahre jung und wirkt, als könnte ihn nichts erschüttern. Kein Anflug von Nervosität, als Mario Panzenböck aufgerufen wird: 50 Minuten hat er Zeit, eine Plastikstoßstange sowie eine Motorhaube komplett vorzubereiten und zu lackieren. Da sieht man erst, was ein Profi ist. Immerhin hat sich Panzenböck bei der Österreich-Vorausscheidung im April für den weltweiten Wettbewerb in Clermont de l"Oise qualifiziert. "Und zwar relativ locker", wie Norbert Grimmeisen erzählt.

18 Länder sind mit dabei

Grimmeisen, bis Ende August Vertriebsleiter von R-M inÖsterreich, ist jetzt für Zentraleuropa zuständig. Sein "Baby", den Best Painter Contest, wollte er dann aber doch zu Ende führen und begleitete Panzenböck Mitte Oktober nach Frankreich. 18 Teilnehmer sind es, die an drei Tagen in den unterschiedlichsten Wettbewerben um den Sieg kämpfen: Die meisten kommen zwar aus Europa, doch sind auch "Exoten" wie ein Südafrikaner und ein Japaner mit dabei.

Als Außenstehender sieht man keine großen Unterschiede bei all dem, was hier gemacht wird. Und doch: Den gestrengen Augen der Jury entgeht nichts, jede noch so kleine Abweichung wird mit Punkteabzügen bestraft. Und rasch wird klar, dass der Vertreter aus Norwegen um den Sieg mitsprühen wird. Dahintergeht es eng zu, auch Mario Panzenböck liegt stets unter den Besten. Jeder Hundertstelpunkt kann über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Die Teilnehmer müssen auch Farbnuancen bei vorgelegten Karosserieteilen erkennen, Farbtöne zuordnen oder einen ziemlich desorganisierten Betrieb auf Vordermann bringen -rein theoretisch natürlich. Da zeigt sich, dass Panzenböck mehr Erfahrung hat als viele seiner Kollegen. Immerhin führt er mit seinem Bruder Bernd eine Spenglerei/Lackiererei in Sollenau und hat den Ehrgeiz, neben den Vorbereitungen auf den Bewerb -zwei mal zwei Tage unter Grimmeisens Fittichen im BASF-Trainingscenter in Eugendorf -auch noch einen Neubau zu planen.

Denn in Sollenau, im südlichen Niederösterreich, wollen die Panzenböcks ihren bisher auf zwei Standorte aufgeteilten Betrieb auf komplett neue Beine bestellen, und zwar in das Industriegebiet in der Blumauer Straße. Eine Trophäe vom Wettbewerb in Frankreich hätte da gut in die neue Werkstatt gepasst. Doch leider: Der Norweger Ole Kristian Fureid hatte auch am Ende des Wettbewerbs die Nase vorn, knapp vor dem Slowenen Elvis Husic und Steve Poiret aus Belgien.

"Die anderen hatten mehr Zeit zum Trainieren"

Und Panzenböck? Das Ergebnis der übrigen 15 Teilnehmer blieb geheim. Nach den Wertungen vor der letzten Runde war der sympathische Jungunternehmer aus Sollenau aber nicht allzu weit von den Stockerlplätzen entfernt gelegen. Dass er letztlich nicht unter die besten Drei kam, trug er mit Fassung: "Ich habe gesehen, dass alle anderen auch nicht besser sind: Sie haben halt mehr Zeit zum Trainieren gehabt."

Und die Urkunde, die Panzenböck von den R-M-Chefs bei der Preisverleihung erhielt, wird einen Ehrenplatz im neuen Betrieb finden.