Betrifft: Des Händlersterben und die Lippenbekenntnisse der
Branchenvertreter: Es ist bereits 5 nach 12!<br /><br />Sehr geehrter Herr Mag. Müller!<br /><br />Nach dem Studium der "Eurotax Info Nr.
2191" und der Oktober-Ausgabe
von "AUTO&Wirtschaft" frage ich mich, wie lange die
Realitätsverweigerung von Seiten der Hersteller, deren
Standesvertretung Industriellenvereinigung und der Vertreter des
Automobilhandels noch weiter geht. Da gibt es Jubelmeldungen von der
IAA, Absatzrekorde in den USA, zufriedenstellende Neuzulassungen
(Clary), Bekenntnisse der Importeure zum Einzelhandel. Anderseits
werden auf denselben Seiten die fehlenden Margen und damit
verbundenen Renditen bejammert.
Unsere Branchenvertreter verbreiten weiterhin heiße Luft (CECRA in
Brüssel )und erfreuen sich ihrer gut dotierten Jobs, die von unseren
Pflichtbeiträgen bezahlt werden. Raus kommt nichts! Die Kommentare
von Herrn Lustig und seinen Kollegen, auch von Dr. Knöbl, Herrn
Lederer etc., die seit Jahren ein Händlersterben prophezeien,
scheinen in Schall und Rauch aufzugehen.
Dass viele erfolgreiche Händlerkollegen riesige Vermögenswerte an
Grundstücken und Immobilien hinter sich haben, weiß man. Also mit
voller Hose lässt sich gut stinken. Dass hingegen viele renommierte
Traditionsbetriebe, die sicher in der Vergangenheit gutes Geld mit
dem Autohandel verdient haben und durch verschiedeneUmstände wie
Neu-oder Umbau, Generationskonflikte und die bekannten Änderungen im
Geschäft vor den Trümmern ihrer Existenz stehen, interessiert weder
die Industrie-noch die Händlervertreter.
Auch unser untergroßer Standesvertreter vom Wiedner Gürtel hat leicht
lachen. Im Hintergrund mit einem riesigen Immobilien-Imperium und
diversen guten Geschäften außerhalb unserer Branche. Zum
Drüberstreuen noch den Komm.-Rat, einen Job in der WKO -und die Bühne
ist geschaffen, um sich öffentlich darzustellen.Wann endlich wird
der Ernst (nicht der Komm.-Rat) der Lage erkannt und sowohl von der
Industrie als auch den Händlervertretern gegengesteuert, um eine noch
größere Katastrophe zu verhindern?
Es ist bereits 5 nach 12. Ich hoffe aber auf die Vernunft der wenigen
Kollegen, die die Entwicklung richtig erkannt haben, um unserer
Branche wieder Chancen zu geben, wirtschaftlich vernünftig zu
überleben.
Wenn Sie aus meinen Zeilen auf ein Frustpotenzial schließen, so ist
das durch die Entwicklung und dass dagegen nichts unternommen wird
durchaus die Realität. Die Hilfe und das Engagement der
Branchenvertreter bei den großen Problemen unserer Kollegen ist,
vornehm ausgedrückt, entbehrlich. Mit freundlichen Grüßen der
Geschäftsführer eines Autohauses, der seinen Namen lieber nicht in
der Zeitung abgedruckt haben will
Die Redaktion freut sichüber Feedback aller Art und ist bereit, sich
sowohl der Kritik zu stellen als auch Lob entgegenzunehmen. Sie
behält sich aber Kürzungen der Reaktionen aus der Leserschaft vor.