Noch immer viele Vorurteile und Irrtümer zu Winterreifen ortet
Goodyear Dunlop Tires bei Autofahrern und veranstaltete dazu einen
Winterreifen-Workshop. D-A-CH-Group Managing Director George
Rietbergen beantwortete gleichzeitig Fragen zu Österreich.
Sind Winterreifen lauter als Sommerreifen? Haben Winterreifen mit 1,6
Millimeter Restprofiltiefe noch ausreichend Grip und können
Winterpneus problemlos im Sommer aufgebraucht werden? Erstaunlich
viele Autofahrer unterliegen diesbezüglich enormen
Fehleinschätzungen. Das trifft auch auf Österreich zu, wenn auch die
Umfrage auf deutschen Ergebnissen basiert.
Also luden die Goodyear-Dunlop-Verantwortlichen ins deutsche Wittlich
auf das Testgelände und räumten mit einigen Vorurteilen und Irrtümern
auf. Eine gesetzliche Mindestprofiltiefe ist nur die halbe
Sicherheit. Maximale Fahrsicherheit, empfehlen die Experten in der
kalten Jahreszeit, gibt es bei mindestens 4 Millimeter Restprofil.
"Darüber herrscht noch erheblicher Aufklärungsbedarf", belegt
Goodyear-Chefentwickler Dr. Bernd Löwenhaupt anhand technologischer
Fakten. "Auch eine M+S-Kennzeichnung ist kein gesetzlich relevantes
Symbol", ärgern sich die Premiumanbieter über Billigreifenhersteller,
die oft völlig ungeeignete Matsch-und Schneereifen auf den Markt
werfen. Eine Antwort gibt die Konzernmarke Dunlop, die ihren neuen
Winter Response 2 auf der Seitenwand mit einem Schneeflocken-Symbol
auf erfolgreich getestete Wintereigenschaften hinweist.
Hauptkriterium Nässe
Winterreifen nur in Gegenden mit häufigem Schneefall erforderlich zu
halten, ist ein weiterer Mythos. Die typische Glättesituation des
Winters ist nicht der Schnee, sondern der Frost und davon hat die
Bevölkerung mehr, als er empfunden wird.
"Die häufigsten Herausforderungen, der ein Winterreifen in der kalten
Jahreszeit ausgesetzt ist", so Wetterexperte Thomas Ranft vom
Hessischen Rundfunk, "sind Nässe, gefolgt von Frost wie Reif, Raureif
oder überfrierende Nässe. Erst danach kommt die typische
Schneedecke."
Das Aufziehen von Winterreifen wurde zum einen lästig empfunden, zum
anderen ist das Thema Wintergummi in den Köpfen der Verbraucher stark
mit typischen Winterbildern wie Schnee und Eis verbunden", sagt Prof.
Dr. Andrea Gröppel-Klein von der Uni Saarland. "Diese
Verdrängungsmechanismen werden erst dann verworfen, wenn es nicht
mehr anders geht, weil eine Bestrafung durch den Verlust des
Versicherungsschutzes bei einem Unfall droht oder weil bei
einsetzendem Schneefall die Dringlichkeit des Reifenwechsels deutlich
wird." Ihre Empfehlung neben "Sharing of Emotions" im Internet an den
Reifenhandel ist eine Koppelung von Belohnungen an denKonsumenten
beim Reifenwechsel, zum Beispiel in Form von Preisnachlässen bereits
vor der Saison.
Rietbergen steht zuÖsterreich
Seine Landesrepräsentanz in Österreich sieht George Rietbergen im
Erfolgsstreben unentbehrlich und er erteilt der direkten
Online-Vermarktung an die Konsumenten eine klare Absage.
Zur Verbesserung des Markterfolges hat er seine Stabsstellen mit
neuen finanziellen Kompetenzen ausgestattet, um sich seinen
Absatzpartnern im Sellout zu empfehlen. "Verbessertes Service,
kundenadäquates Pricing und gemeinsame Planung" stehen für Rietbergen
mit seinem Team vor Ort auf der Agenda. Wichtig ist es dem
D-A-CH-Chef, die Produktströme nachzuvollziehen, um unnötige
Verwerfungen im Marktszenario eindämmen zu können.