Bundesweit einheitliche Förderungen

"Das Autofahren ist in jüngerer Vergangenheit nicht nur deutlich teurer, sondern vor allem in urbanen Bereichen unattraktiver geworden", sagt Elisabeth Frey, Geschäftsführerin Auto Frey Salzburg. "Wir merken vor allem im Privatkundenbereich, dass sich Kunden zurückhalten oder manchmal ganz aufs Auto verzichten." Nichtzuletzt die hohen Kosten machen den Kunden zu schaffen. "Wir brauchen deshalb nicht nur bundesweit einheitliche Förderungen für umweltfreundliche Antriebstechnologien, wichtig wäre auch die Einführung einer Vorsteuerabzugsberechtigung für alle Firmenfahrzeuge."

Lohnniveau anpassen

"Ich glaube, dass viele junge Menschen auf das Auto verzichten müssen, weil sie sich das Autofahren einfach nicht leisten können", sagt Motorjournalist Pascal Sperger. Dies liege auch daran, dass viele ihr Dasein in prekären Arbeitsverhältnissen fristen müssen. "Die Fixkosten für Dinge des Alltags und vor allem die Wohnkosten sind exorbitant gestiegen, deshalb wird oft nicht ganz unfreiwillig auf das Auto verzichtet." In Vorarlberg seien mittlerweile auch viele auf das Fahrrad in Kombination mit verbesserten Öffis umgestiegen. "Weshalb das Lohnniveau entsprechend angehoben werden müsste, das würde sich positiv auf die Autobranche auswirken."

Sachlichkeit ist gefragt

"Ich hoffe, dass in der nächsten Regierung vor allem Sachlichkeit statt Postenschacher dominiert", sagt Mag. Patrick Pfurtscheller, Geschäftsführer Auto-Linser/Innsbruck. Es wäre auch wichtig, frische Kräfte in die Regierungsverantwortung miteinzubinden. "Letztendlich wünsche ich mir von der neuen Regierung -was die Kfz-Branche betrifft -statt der geltenden landes-endlich bundesweit einheitliche Regelungen, etwa ein für ganz Österreich gültiges Förderungsmodell für Elektro-und Hybridfahrzeuge. Enorm wichtig wäre die bereits schon so oft versprochene, aber bis dato noch nicht umgesetzte Senkung der Lohnnebenkosten."

Belastungen steigen

"Die Autofahrer werden immer stärker zur Kasse gebeten", sagt Dipl.-Ing. Gustav Esthofer, Geschäftsführer Autohaus Esthofer Team Pinsdorf. "Aufgrund hoher Kosten ändern auch viele Kunden ihr Verhalten, was wir natürlich zu spüren bekommen." In der neuen Regierung hofft Esthofer auch auf "starke Vertreter der Wirtschaft". Als Beispiel, welche Maßnahmen den Handel ankurbeln könnten, nennt Esthofer Deutschland. "Wir blicken manchmal mit ein bisschen Neid über die Grenze, denn neben steuerlichen Vorteilen für Unternehmen bei Firmenfahrzeugen gibt es dort auch keine NoVA. Würde nur ein Teil dieser Vorteile auch hierzulande umgesetzt, würde uns das helfen."

Unternehmer entlasten

"Mein größter Wunsch an die neue Regierung wäre, dass endlich die Vorsteuerabzugsberechtigung für Betriebe auch im Pkw-Bereich ausgeweitet wird", sagt Bernhard Plasounig, Geschäftsführer W. Plasounig/Villach. "Es kann nicht angehen, dass ein Unternehmer für das Werkzeug, das er täglich benötigt, zusätzliche Geldmittel aufwenden muss." Dies führe zu der grotesken Situation, dass Unternehmer auf größere Fahrzeuge, die sie gar nicht benötigten, umsteigen müssten, weil die Vorsteuerabzugsberechtigung nur für ganz bestimmte Modelle

gelte. "Allein eine Neuregelung in diesem Bereich würde für eine deutliche Belebung des Fahrzeughandels sorgen und vor allem kleinere Unternehmer spürbar entlasten."

Vorbild Deutschland

"Mein Wunsch an die Regierung ist ein ganz klarer: Da Deutschland in vielen Belangen auch wirtschaftlich als Vorbild gilt, würde ich vorschlagen, die Regelungen unseres Nachbarlandes, wo unter anderem auch keine NoVA eingehoben wird, zu übernehmen", sagt Heinrich Lietz, Geschäftsführer Autohaus Lietz Waidhofen/Ybbs. Eine weitere Möglichkeit der Marktbelebung wäre die abermalige Einführung einer Abwrackprämie. "Ähnlich wie bei den Rauchern kassiert der Staat immer mehr Steuern, will aber, dass nicht geraucht wird. Ebenso wie bei den Autofahrern, die immer mehr zahlen sollen, aber gleichzeitig eingeschränkt werden." Diese Taktik könnte auch nach hinten losgehen. Staatliche Förderungen für Betriebe wünscht sich Lietz für Arbeitnehmer über 50, um deren Arbeitsplätze abzusichern.

Autofeindliche Politik

"Die neue Regierung wäre gut beraten, endlich einmal die autofeindliche Politik, die vor allem in Städten dazu geführt hat, dass sich viele junge Menschen nicht mehr für Autos interessieren, zu ändern", sagt Komm.-Rat Walter Benda, Geschäftsführer Auto Benda/Wien. "Es ist langfristig auch seitens des Staats nichtklug, die Autofahrer, die ja ohnehin bereits die Melkkühe der Nation sind, zu vergrämen, denn daraus könnte resultierten, dass die Staatseinnahmen gewaltig schrumpfen." Nicht nur viele Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt vom Automobil ab, auch rd. 10 Prozent des BIP werden damit erwirtschaftet.

Umdenkprozess

"Ich wünsche mir von der nächsten Regierung Maßnahmen zur Ankurbelung des Autohandels", sagt Franz Damisch, Inhaber Autohaus Damisch/Graz. "Vor allem durch Förderungen oder eine Abwrackprämie oder Begünstigungen für kleinere Hybrid-und Gas-oder Euro-6-Fahrzeuge mit geringem CO 2 Ausstoß wäre dasvorstellbar und würde sich sicher auch in urbanen Gebieten nachhaltig auswirken." In den letzten Jahren seien Autofahrer immer stärker zur Kasse gebeten worden, mit entsprechenden Konsequenzen für die Branche. "Um den Wirtschaftsfaktor Automobil nicht weiter zu gefährden, ist ein Umdenkprozess notwendig."

Tiefer Griff in die Taschen der Autofahrer

"Der Staat hat in den letzten Jahren sehr viele Einnahmen von den Autofahrern lukriert", sagt Josef Horvath, Verkaufsleiter Autohaus Bogner/Mattersburg. "Dafür haben die Autofahrer tief in die Tasche greifen müssen, wurden gleichzeitig immer stärker eingeschränkt, was natürlich auch Auswirkungen auf unsere Branche hat." Wenn die Autofahrer weiter vergrämt werden, könnte dies den Staat aufgrund sinkender Einnahmen teuer zu stehen kommen. "Ich wünsche mir von der nächsten Regierung daher Maßnahmen, die den Markt beleben, etwa eine Reduktion oder Streichung der NoVA und Änderung der Vorsteuerabzugsberechtigung für Unternehmer."