In der tschechischen Autobranche herrschte zuletzt Aufregung: Unter dem Motto "Hyundai scheut nicht den Vergleich" parkten 37 tschechische Hyundai-Händler zwei Modelle des Marktführers Škoda -Rapid und Octavia -vor ihren Schauräumen neben Hyundai-Autos, damit die Kunden einen direkten Vergleich haben.
"Habt ihr gedacht, dass nur ein Kofferraum und ein Eiskratzer ein großes, qualitativ wertvolles und repräsentatives Auto machen?", fragte Hyundai, die Nr. 2 des Marktes, seine Kunden. Das ist eine Anspielung auf die großen Kofferraumvolumina der Škoda-Modelle, die immer wieder hervorgehoben werden, sowie den Eiskratzer, der bei den neuen Škoda-Modellen in der Tankklappe untergebracht ist.
Krieg der Worte
Nach der Ankündigung der Vergleichsaktion erklärte ein Škoda-Sprecher, dass die tschechische Marke zwar keinen ähnlichen Vergleich plane. Würde man sich aber doch dafür entscheiden, so würde man als die Nr. 1 des Marktes im Rahmen der Fairness einen Vergleich mit jemand in derselben Gewichtsklasse, alsoeher mit deutschen Qualitätsautos, suchen.
"Wenn die das sagen, können wir darüber nur lachen, denn wir sind Hyundai", konterte Vladimír Vošický, Generaldirektor von Hyundai Motor Czech, im beliebten Radio Impuls. "Wenn ein großer Hund von einem kleinen angebellt wird, dreht sich der große nicht einmal um."
Der Chef der Hyundai-Niederlassung meint, dass die richtige Gewichtskategorie für die von Škoda gebauten Autos eher eine Marke wie Dacia ist. Außerdem wäre Škoda selbst schuld. "Allein wenn wir uns die letzten sechs Monate anschauen, erfahren wir aus allen Medien, von allen Seiten, dass gerade ein neuer Automobilmessias geboren wird, der alles am besten und schnellsten kann, den größten Kofferraum hat, der schnellste ist und sich beim Verbrauch so hervorhebt, dass er fast keinen Treibstoff verbraucht ...",meint er in Richtung der VW-Tochter.
Es ist nicht das erste Mal, dass Vošický für Aufregung sorgt. Der Manager, seit 2010 für Hyundai tätig, kritisiert etwa, dass die tschechische Zulassungsstatistik als Verkaufsstatistik interpretiert wird. Da die Statistik Reexporte beinhalte, zeige sie nicht die wirklichen Absatzverhältnisse, so Vošický.
Klarer Marktführer
"Man sieht ja, wie groß die Not zu sein scheint, dass ein Wettbewerber zu solchen Mitteln greift", sagt Werner Eichhorn, Škoda-Vorstand für Verkauf und Marketing. "Wir sind Wettbewerber, kämpfen mit vernünftigen Mitteln und alle anderen müssen selbst entscheiden, was sie tun", so Eichhorn. "Wir haben tolle Produkteund brauchen uns nicht verstecken."
Zu den Medienberichten, wonachŠkoda den an der Aktion beteiligten Hyundai-Händlern einen Händlervertrag angeboten hat, will sich Eichhorn nicht äußern.
Mit 31.510 Pkws, die in den ersten acht Monaten erstmals zugelassen wurden, und einem Anteil von 29,5 Prozent istŠkoda in Tschechien unangefochtener Marktführer. Hyundai folgt auf Rang zwei mit 10.502 Erstzulassungen und 9,8 Prozent Anteil.
Mit dem Absatz in Tschechien ist Eichhorn zufrieden. Bedeutend ist nach seinen Worten, dass der Modellmix mehr und mehr verbessert werde: "Diese Weiterentwicklung ist für uns sehr wichtig, damit wir uns wirklich als starke Marke präsentieren."
Diskussionen im Internet
Unter den tschechischen Autofans sorgte die Hyundai-Aktion für heftige Reaktionen. In den Internetforen kam es zu aufgeregten Diskussionen, wo sich Anhänger der beiden Marken richtig beflegelten.
Die Tatsache, dass Hyundai in Tschechien die lokale Herkunft einiger Modelle hervorhebt, sorgte für zusätzlichen Diskussionsstoff. Viele Škoda-Fans weigern sich, die im Hyundai-Werk Nošovice gebauten Modelle als "tschechische Autos" zu akzeptieren.
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