Kreative Produkttechnologie hat Citroën im kleinen Finger -den Markt derzeit aber nicht im Griff. Lästige den Markt verfälschende Tageszulassungen machen jede noch so ausgeklügelte Marketingstrategie zunichte. Kein Citroën-Landeschef kann sich aufgrund der Gesamtverfassung des PSA-Konzerns dem Stückzahldiktat seines Herstellers entziehen. "Mit Tageszulassungen hängt man an der Nadel wie ein Drogenabhängiger", ist Dkfm. Cornelius Grzimek entwaffnend ehrlich.
Alternativen dazu wurden jetzt mit dem Verband besprochen und den Partnern bei der kürzlich abgehaltenen Händlertagung präsentiert, so zum Beispiel besonders preisaggressive Sonderserien bei Volumenfamilien wie C3 oder C4. "Wir müssen in unseren Kernsegmenten rasch Boden gutmachen." Grzimeks Duktus: "Wachstum der Marke und Rentabilität des Handels."
Aus der Pariser Citroën-Zentrale wird Unterstützung signalisiert, jedoch darf man sich keinen Illusionen hingegeben. Autohändler, das gilt auch für Österreichs zurzeit 41 Citroën-Handelspartner einschließlich in Summe 115 Verkaufs-und Servicepunkten, funktionieren nur, wenn sie Volumen machen, und das ist derzeitnicht der Fall.
Gemeinsames Gegensteuern
"Mit preisattraktiven Modellen wie C3 oder C4 Picasso versuchen wir dieser fatalen Marktanteilsentwicklung gegenzusteuern", erwartet sich Händlersprecher Herbert Koncar jedoch aktive und längerfristige Unterstützung durch den Importeur.
Unter diesen schwierigen Voraussetzungen macht sich Grzimek mit seinem Team auf den Weg, das Vertrauen seiner Händler wieder zu gewinnen. Er will Margenstrukturen entkernen, Werbung auf seine Topprodukte fokussieren, Privatkunden noch stärker ins Visier aller Verkaufsanstrengungen nehmen. "Darüber diskutieren wir intensiv und sehr offen mit unseren Partnern", sagt der gebürtige Frankfurter mit seiner 22-jährigen Erfahrung im PSA-Konzern in den Markenwelten von Peugeot und Citroën, "um rasch wieder solide 3 und langfristig 5 Prozent Marktanteil erzielen zu können."
Weiße Flecken im Vertriebsnetz schließen
Um diese Etappenziele zu erreichen, begibt sich Grzimek auf Partnersuche: "Die aktuelle Vertretungssituation in Wien ist unzureichend." Die kurzfristige Schließung der zwei Standorte in Floridsdorf und Simmering führte u. a. zu signifikanten Marktanteilsverlusten. Alternativen sowohl mit der Niederlassung Perfektastraße und allen bestehenden Partnern sind in Überprüfung. Teil der Evaluierung kann die Überlegung sein, die Konzernmarke Citroën auch zusätzlich unter das Peugeot-Dach -siehe Wien-Triester Straße- zu rücken.
In Salzburg wird nach dem nicht ganz freiwilligen Rückzug von Rudolf Frey -Stichwort BMW-Markenexklusivität -ebenfalls nach Ersatz gesucht und in Innsbruck ist seit Langem Handlungsbedarf gegeben. Händlersprecher Herbert Koncar ortet im Gehabe des neuen Generals "einen Macher, der hält, was er verspricht" und verbindet damit die Hoffnung, dass "alles nur besser werden kann, als es derzeit ist".
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