Lange war davon die Rede, jetzt ist es so weit: Im Reifenhandel haben massive Strukturveränderungen begonnen. "Durch das heuer vergleichsweise schwache Sommerreifengeschäft und die großen Restlagermengen im Winterreifenbereich wird diese Entwicklung beschleunigt", beobachtet Michael Peschek, Geschäftsführer von point-S. Besonders betroffen sieht er aktuell Reifenbetriebe, die überdurchschnittlich auf eine Großhandelsfunktion ausgerichtet sind: "Die Spannen sind ganz einfach nicht mehr groß genug, um sie innerhalb der Wertschöpfungskette auf zwei Glieder aufzuteilen."

Kleine Betriebe unter Druck

Ebenfalls gefährdet sind kleinere Händler, die nach wie vor ausschließlich selbstständig agieren. "Für klassische Reifenbetriebe, die sich in keiner Gruppierung wiederfinden, könnte in 3 oder 4 Jahren alles vorbei sein", zeichnet Peschek ein ernstes Bild der näheren Zukunft. Dies gelte besonders für Unternehmen, die pro Jahr weniger als 4.000 Neureifen verkauften und auf kein ausgeprägtes Depotgeschäft zurückgreifen könnten.

Reger Zuspruch

Die Situation ist freilich nicht aussichtslos. "Als herstellerunabhängiger Zusammenschluss selbstständiger Reifenbetriebe ist die Zukunftssicherung unsere Kernaufgabe", unterstreicht Peschek die Philosophie von point-S. Zu den Vorzügen im Betriebsalltag zählen bessere Einkaufskonditionen, logistische Unterstützung, effektives Marketing sowie ein Zugang zu Leasing- und Flottenkunden. 48 Gesellschafter und 61 Standorte machen point-S schon heute zur größten österreichischen Reifenhandelskooperation. In den nächsten Monaten wird die Mitgliederzahl wohl weiter steigen: "Schließlich erkennen immer mehr Firmeninhaber, dass sie rasch handeln müssen, wennsie den erfolgreichen Fortbestand ihres Unternehmens sichern wollen", ist Peschek überzeugt.