Trotz der beachtlichen Kosten waren heuer wieder zahlreiche Zulieferer bei der primär auf Neuwagen ausgerichteten Messe präsent. Das Fazit dieser Aussteller fiel durchaus positiv aus.

Beispielsweise berichtet Schaeffler vonüber 100.000 Besuchern bei ihrer "Schaeffler Rallye Experience": Mit einem Stand in Wüstenoptik spielte der Konzern einerseits auf die Teilnahme eines von ihm unterstützten Teams bei der Extremrallye "Baja 1.000" an. Andererseits wurden in diesem Umfeld neue Produkte der Marken LuK, INA und FAG präsentiert.

Umwelt im Mittelpunkt

Contitech zeigte Motorlager und Strukturbauteile aus Polyamid, die gegenüber herkömmlichen Aluminiumbauteilen Gewichtseinsparungen bis zu 50 Prozent ermöglichen. Zudem hat Contitech einen besonders biegeflexiblen Keilrippenriemen sowie einen im Öl gelagerten, somit Reibung und Geräusche minimierenden Zahnriemen entwickelt.

Auch Federal Mogul widmete sich dem Thema Verbrauchs- und Emissionsreduktion. Dazu beitragen sollen beispielsweise Kolben und Kolbenringbeschichtungen für moderne Ottomotoren (Stichwort "Downsizing") sowie die Zündkerzentechnologie "SureFire", die Spannungen von mehr als 42 Kilovolt übertragen kann.

Integrierte Systeme sind effektiver

Hengst Automotive, Systempartner großer Hersteller, und Lieferant für den neuen modularen Dieselbaukasten des VW-Konzerns sowie der neuen hocheffizienten Motorenfamilie von GM/Opel: Dass der Ölfilter mit austauschbarem Energetic-Filtereinsatz als eine der Funktionen im Ölkreislauf eingeschaltet sei, spare Energie, sagt Ingo Brunsmann, Geschäftführer OE. Bei Mann+Hummel demonstrierte Entwicklungschef Harald Banzhaf unterschiedliche Filtermedien anhand 200-fach vergrößerter Modelle.

Österreichische Exoten

Den "Missing Link" in Sachen Telematik präsentierte Raimund Wagner, Geschäftsführer des oberösterreichischen Unternehmens AMV Networks: "Die Automobilbranche sollte nicht den gleichen Fehler wie die Online- oder Handybranche machen und von Beginn an die Datensicherheit im Fokus haben." Das AMV-System verfügt daher über eine EU-Zertifizierung und gibt Fahrzeugdaten verschlüsselt sowie anonymisiert an Mobilitätsdienstleister weiter. Laut Wagner steht man diesbezüglich bereits "in intensiven Verhandlungen mit einigen Automobilherstellern".

Ebenfalls aus Ranshofen kommt die Firma Audio Mobil Elektronik, die noch dazu einenähnlichen Innovationsschwerpunkt verfolgt. Ihr CEO Thomas Stottan nahm als Referent am IAA-Kongress zur Fahrzeugvernetzung teil. Dieses Geschäftsfeld sei ein "derzeit noch völlig unterschätztes Marktsegment mit überdurchschnittlich hohem Wachstumspotenzial".

Innovativer Weltmarktführer

Auch der führende Zulieferkonzern Bosch misst der Fahrzeugvernetzung große Bedeutung bei. "Derzeit sind etwa 10 Prozent aller Autos auf irgendeine Art und Weise mit der Außenwelt verbunden. Spätestens im Jahr 2025, vielleicht aber schon ein paar Jahre früher, werden es etwa 90 Prozent sein", so Vorstandsmitglied Dirk Hoheisel. Eines der Highlights in diesem Bereich sei mySPIN, eine von Bosch entwickelte Smartphone-Integrationslösung, die eine Einbindung in das Fahrzeug und gleichzeitig eine sichere Bedienung gewährleistet. "Damit lassen sich ausgewählte Apps sowohl von iPhones als auch Android-Smartphones auf das Display im Auto spielen, um hier in gewohnter Weise und dazu noch autogerecht bedient zu werden." (HAY/ENG/PEM/STS)