Sein bedingungsloses Eintreten für das Elektroauto hat Carlos Ghosn
in den vergangenen Jahren nicht nur Zustimmung eingebracht. Doch
diese IAA schien den CEO von Renault-Nissan zu bestätigen: BMW
präsentierte sein erstes Serien-Elektroauto und VW kündigte
vollmundig an, bis 2018 Marktführer bei Elektromobilität werden zu
wollen.
"Im Moment sind wir die Nummer 1 und wir haben keinerlei
Absichten, diese Position aufzugeben", sagt dazu Ghosn. Das Ziel von
1,5 Millionen verkauften Elektroautos im Jahr 2016 sei zwar nicht
mehr realistisch, bis 2020 werde man diesen Wert aber erreichen. "Die
Öffentlichkeit glaubt an das Elektroauto", so Ghosn: "Halten Sie sich
nur vor Augen, dass - gemessen an den Stückzahlen - kein
Autohersteller einen auch nur annähernd so hohen Börsenwert hat wie
Tesla."
Am weltweiten Automarkt rechnet Ghosn mit weiteren Rekorden, die
Entwicklung in Europa schätzt er differenziert ein.: Wir sehen zwar
Licht am Ende des Tunnels, aber noch keinen echten Aufschwung." Heuer
sei ein Minus von etwa 5 Prozent zu erwarten, 2014 dürfte es erstmals
wieder leichte Zuwächse von "etwas mehr als einem Prozent" geben. Wie
lange es dauern wird, bis der europäische Markt wieder das
Vorkrisenniveau erreicht, will Ghosn nicht abschätzen. Eines steht
für ihn aber fest: "Das Schlimmste liegt hinter uns."