Die IAA 2013 stand unter "Strom" und mit der deutschen
Automobilindustrie voran zeichneten sich die Autoproduzenten weltweit
ein Szenario der Superlative: Automatisiertes Fahren stand im
Mittelpunkt. <br /><br />Wir trafen etliche (Marken-)Händler, die auf der Suche nach realen
Geschäften ratlos vor den Exponaten des derzeit technisch Machbaren
standen.
Es war jedoch wenig darunter, was das Geschäft in deren
Einzugsgebiet beleben könnte.
DasÜberleben der Fahrzeugbranche bleibt also auch die nächsten 10
bis 15 Jahre konventionell benzin- und dieselbetrieben. Die
Listenpreise sind hoch, insbesondere die für E-Mobile. Die Rabatte,
hervorgehoben jene, die mit allem Drum und Dran ausgestattet sind,
enorm und die Reparatur- und Wartungskosten erscheinen der
autofahrenden Bevölkerung nahezu unerschwinglich. Diesen
Betrachtungen ist noch gar nicht die Antimobilität gegenübergestellt,
mit der unsere Branche zusätzlich zu kämpfen hat.
Kfz-Handel, Servicebetrieb, Dienstleister rund um die Mobilität gehen
die Kunden verloren. Wenige wachsen, viele bluten finanziell aus. Die
Insolvenzstatistik liest sich wie die Todesanzeigen in deutschen
Qualitätszeitungen. Aber es geht uns allen gut, wird uns von der
Autoindustrie suggeriert und die nächste Sparmaßnahme lanciert.
In dieser Stimmungslage Erfolg zu generieren, ringt jedem
klarsichtigen Manager Respekt ab. Die immer kleiner werdende Gruppe
der Erfolgreichen versteckt sich - noch - hinter ihren Problemen, die
wirtschaftlich Todgeweihten flehen - immer heftiger - um ihre
Existenzgrundlage.
Die Autohändler auf der IAA nahmen es mit stillem Schmerz, wie ihre
Hoffnungen im schalen Angebot an der Wand zur wirtschaftlichen
Realität zerschellten. Wachstum läuft anderswo ab, nicht bei uns in
Europa.
Ihr
Gerhard Lustig