Dieses stetige Wachstum verbreitert die Geschäftsbasis für die Lack-und Karosseriebetriebe. Sich zurückzulehnen und die Hände in den Schoß zulegen, wäre dennoch fatal: Zu groß ist der Konkurrenz-und Innovationsdruck auf diesem heiß umkämpften Markt.

Seit 2006 ist die Mitgliederzahl der Bundesinnung der Karosseriebauer um mehr als ein Viertel auf gut 1.300 Firmen gewachsen. Sicher, nicht jedes Kammermitglied ist ein Vollbetrieb: Doch auch Ein-Mann-Unternehmen, die Kleinstreparaturen durchführen, sorgen für zusätzlichen Wettbewerb. Hinzu kommt der immer stärkere Trend zur Schadenssteuerung bei Leasing-und Fuhrparkfahrzeugen. Das freut jene, die einen Vertrag mit einer einschlägigen Gesellschaft abgeschlossen haben -solange die geforderten Rabatte nicht zu hoch werden.

Die Schadenssteuerung der deutschen Versicherungsgesellschaften, die zahlreiche Werkstätten zuerst abhängig gemacht und dann in den Ruin getrieben hat, ist diesbezüglich ein abschreckendes Beispiel. In Österreich sind derartige Exzesse bisher -zum Glück- ausgeblieben.

Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen müssen sich Karosseure dem technischen Fortschritt stellen. Die Zeiten des Blechklopfens sind vorbei: Moderne Fahrzeuge bestehen zu einem immer größeren Teil aus hochfesten Stählen einerseits und leichten Verbundwerkstoffen andererseits. Ähnlich große Entwicklungssprünge gibt es im Lackierbereich. In beiden Segmenten gilt: Nicht alles, was die Karosseriesteife erhöht, das Fahrzeuggewicht (und damit den Verbrauch) senkt oder ganz einfach im Schauraum toll aussieht, kann auch praxisgerecht repariert werden. Manchmal drängt sich eher ein exakt gegenteiliger Eindruck auf.