Im Vorjahr ist derösterreichische Fahrzeugbestand um 1,7 Prozent auf
rund 6,2 Millionen Stück gestiegen. Bei Pkws gab es ein beinahe
ebenso großes Plus auf knapp 4,6 Millionen.
Dieses stetige Wachstum
verbreitert die Geschäftsbasis für die Lack-und Karosseriebetriebe.
Sich zurückzulehnen und die Hände in den Schoß zulegen, wäre dennoch
fatal: Zu groß ist der Konkurrenz-und Innovationsdruck auf diesem
heiß umkämpften Markt.
Seit 2006 ist die Mitgliederzahl der Bundesinnung der Karosseriebauer
um mehr als ein Viertel auf gut 1.300 Firmen gewachsen. Sicher, nicht
jedes Kammermitglied ist ein Vollbetrieb: Doch auch
Ein-Mann-Unternehmen, die Kleinstreparaturen durchführen, sorgen für
zusätzlichen Wettbewerb. Hinzu kommt der immer stärkere Trend zur
Schadenssteuerung bei Leasing-und Fuhrparkfahrzeugen. Das freut jene,
die einen Vertrag mit einer einschlägigen Gesellschaft abgeschlossen
haben -solange die geforderten Rabatte nicht zu hoch werden.
Die Schadenssteuerung der deutschen Versicherungsgesellschaften, die
zahlreiche Werkstätten zuerst abhängig gemacht und dann in den Ruin
getrieben hat, ist diesbezüglich ein abschreckendes Beispiel. In
Österreich sind derartige Exzesse bisher -zum Glück- ausgeblieben.
Neben den wirtschaftlichen Herausforderungen müssen sich Karosseure
dem technischen Fortschritt stellen. Die Zeiten des Blechklopfens
sind vorbei: Moderne Fahrzeuge bestehen zu einem immer größeren Teil
aus hochfesten Stählen einerseits und leichten Verbundwerkstoffen
andererseits. Ähnlich große Entwicklungssprünge gibt es im
Lackierbereich. In beiden Segmenten gilt: Nicht alles, was die
Karosseriesteife erhöht, das Fahrzeuggewicht (und damit den
Verbrauch) senkt oder ganz einfach im Schauraum toll aussieht, kann
auch praxisgerecht repariert werden. Manchmal drängt sich eher ein
exakt gegenteiliger Eindruck auf.