Betrifft: Lobbying im Autohandel: Grasser oder Rosam?<br /><br />Denken Sie nicht, ich wollte an der geplanten Eindämmung der
Automobilität herumnörgeln -wie sähe das denn aus, wenn ausgerechnet
wir Österreicher dagegen wären, wo wir uns ja ständig so energisch
und erfolgreich in die globale Entwicklung des Automobils einbringen. <br /><br />Mein Problem mit der Automobilität ist ein völlig anderes.
Halten Sie
mich nicht für kleinlich, aber haben Sie mal darüber nachgedacht, wie
eigentlich "Kommissionen für umweltgerechte Mobilität"
zusammengesetzt sind, die den Regierenden Ezzes geben? In den Gremien
sitzen lauter Vertreter "gesellschaftlich relevanter Gruppierungen",
darunter Vorfeldorganisationen der Regierung wie VCÖ oder KfV, aber
auch ÖAMTC und ARBÖ. Und wer (vom Autohandel und -gewerbe) von der
Automobilwirtschaft? Fehlanzeige.
Ich bin verwundert, um nicht zu sagen, empört, dass ausgerechnet wir
in einem so wichtigen Gremium nicht repräsentiert sind. Wie kann die
Regierung eine so wichtige Frage ohne das Votum der
Mobilitätswirtschaft entscheiden?
Aber womöglich liegt es gar nicht an der Regierung. Vielleicht ist in
den Kommissionen ein Platz für die Autowirtschaft vorgesehen. Aber
immer, wenn das Kanzleramt seine Fühler ausstreckt, können sich die
Autowirtschaftler wieder nicht einigen, wen sie entsenden sollten.
Wenn Kanzler Werner Faymann mich fragen würde, hätte ich sofort einen
Spitzenkandidaten für die Interessenvertretung der Autofahrer parat.
Nicht Wolfgang Rosam. Besser! Karl-Heinz Grasser, Spross einer
Kärntner Autohändlerfamilie, Finanzminister von Schüssels
ÖVP-Extra-Gnaden und Societylöwe ersten Ranges. Dass tricksen zu
seinen Vorzügen zählt, ist in der von Voreingenommenheit strotzenden
Autoszene sicher ein wertvolles Entscheidungskriterium.
Allerdings hat meine Idee, das muss ich zugeben, zwei Haken: Grasser
ist kein aktiver Autohändler; außerdem gibt er sich mit kleinen
Geschäften nicht ab.
Also halten wir uns doch Wolfgang Rosam in petto. Eventuelle
Gegenkandidaten wenden sich bitte nicht an mich, sondern direkt an
den Bundeskanzler.
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