Noch vor wenigen Monaten galt Kia als Vorzeigemarke: Zwischen 2007 und 2012 stieg der Marktanteil von 1,7 auf 3,8 Prozent, treue Werkstattkunden (Stichwort "Siebenjahresgarantie") und ein einvernehmliches Innenverhältnis sorgten für zufriedene Händler. Im heurigen Frühjahr war es mit der Harmonie jedoch vorbei: Die Vertragsbetriebe klagten darüber, dass fix zugesagte Bonifikationen monatelang nicht ausgezahlt wurden. Gleichzeitig brachen die Neuzulassungen um fast ein Drittel ein.

Jelinek setzte sich massiv für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ein. Konzernintern fand er jedoch kein Gehör. Stattdessen wurde ihm buchstäblich binnen Tagesfrist die Tür gewiesen: eine Entscheidung, die auf breites Unverständnis stieß.

Lösung im Bonus-Streit

Einen definitiven Nachfolger für Jelinek gab es bei Redaktionsschluss noch nicht. Interimistisch kümmert sich derzeit der europäische After-Sales-Chef Uwe Hannes um die Importgesellschaft. Er erwarb sich einige Sympathien, indem er die Bonus-Debatte beendete: Den Händlern wurden kurz nach dem Amtsantritt von Hannes alle Beträge ausgezahlt.

Wird es dem künftigen Importchef gelingen, auch die Verkaufszahlen wieder auf Kurs zu bringen? Das hängt vor allem vom Handlungsspielraum ab, den der Konzern seiner Tochter einräumt. Die attraktive Modellpalette würde jedenfalls viel mehr Potenzial bieten, als derzeit in der Statistik absehbar ist.