Im Bewusstsein, dass eine Kündigung -auch wenn man einen neuen Vertrag in Aussicht stellt -nicht nur emotionalisiert, sondern in Zeiten wie diesen auch gegenüber Banken ein schlechtes Signal wäre, hat Fiat Group Automobiles Austria zur Umsetzung der GVO Änderungsvereinbarungen mit dem Händlerverband ausgearbeitet, die den alten Vertrag ersetzen und mit Jahresbeginn auf den neuen Vertrag übergehen.

Lancia-Chrysler-Jeep: "Eine Erfolgsstory!"

Eine besondere Erfolgsgeschichte sei die nun zwei Jahre bestehende "Convergence", die Zusammenführung der Vertriebs-und Servicenetze mit 38 Lanciaund 46 Chrysler-,Jeep-und Dodge-Händlern, sagt Boldt: Die damals gefällten Entscheidungen ergaben einen Mix von 37 Lanciaund Jeep-Händlern -rund ein Drittel von Lancia und zwei Drittel von Chrysler-/Jeep -wobei eine Reihe von Partnern herausfallen musste, weil es natürlich große Überlappungen gab.

Imposante Steigerungen

"Wir haben aufgrund dieser Veränderungen auch von einem zweiauf ein einstufiges Netz abgeändert und mit den Händlern eine gute Erfolgsstory geschrieben", sagt Boldt und verweist auf die Absatzzahlen, die sich bei Volumenmodellen wie Voyager und Grand Cherokee in einer Verdopplung der Verkäufe niederschlugen. Der Verkauf desals Fiat Freemont facegeliftet auferstandenen Dodge Journey steigerte sich von 200 auf rund 1.000 Stück.

Langzeit-Partnerschaft an der Tagesordnung

Heute seien bei einer Gesamtzahl von 246 Mandatsverträgen über alle Marken mit insgesamt 101 Hauptpartnern 43 Lancia-Mandate mit 44 Verkaufsstandorten. Bei Jeep gibt es heute 42 Haupthändler und 45 Verkaufspunkte. Über alle Marken hat Fiat in Österreich insgesamt 181 Vertriebspartner: Haupthändler, ihre Filialen ("Satellites") und ihre im zweistufigen Händlernetz angeschlossenen Subhändler. Fiat habe in Österreich ein Netz mit sehr langjährigen Partnern, betont Boldt, die im Schnitt knapp 30 Jahre mit dem Hersteller zusammenarbeiteten. Ein großer Teil der Händler ist 60 oder 70 Jahre Fiat-Partner.

"Der Mix ist sehr unterschiedlich, wir sind da aber extrem flexibel", sagt Boldt. Das Multibrand-Markenkonzept mache das möglich. So gebe es fast alle Kombinationen -von Singlepartnern bis zu 6 Marken. Fiat schreibe auch keine zwingenden Markenkombinationen vor. Ausschlaggebend sei der Bedarf der Region und die Möglichkeiten, dort ausreichende Erträge zu erwirtschaften.

In Zukunft mehr Abarth-Händler in Österreich

Noch heuer plane Fiat, das Abarth-Händlernetz auf mindestens zehn Standorte zu erweitern, sagt Boldt: "Wir wollen unsere Flaggschiffmarke Abarth nutzen, um uns national breiter aufzustellen".