So tief der amerikanische Automarkt vor einigen Jahren gefallen sein mag: Derzeit zeigt die Kurve wieder steil nach oben. Von den Rekordverkäufen in den USA kann auch die Wiesenthal-Gruppe profitieren. Das traditionsreiche Wiener Autohandelsunternehmen betreibt derzeit 4 Standorte in Übersee. Der jüngste Teilbetrieb, ein BMW-und Mini-Standort in Philadelphia, wurde erst Ende 2012 übernommen und soll heuer schon 1.400 Verkäufe zur Gesamtbilanz beisteuern.
"Auch in Hinblick auf die Erträge läuft es in den USA sehr gut", berichtet Firmenchef Martinowsky, der angesichts dessen weitere Expansionspläne hegt. In der "alten Welt" gibt es ebenfalls keinen Grund zur Klage.
Wachstumskurs bei Mercedes
"2012 haben wir insgesamt 24.900 Fahrzeuge abgesetzt, in diesem Jahr rechnen wir mit einem Anstieg auf 29.700 Stück", erklärt Martinowsky. Der betriebswirtschaftliche Umsatz soll parallel von 1,26 auf knapp 1,4 Milliarden Euro steigen, bei der Umsatzrendite will man sich sukzessive einem Wert von mehr als 2 Prozent annähern.
Allein bei der Hauptmarke Mercedes-Benz sollen heuer knapp 2.000 Autos mehr verkauft werden. Angesichts vonüber 2 Monaten an offenen Bestellungen erscheint dieses Vorhaben durchaus realistisch. "Darunter sind naturgemäß relativ viele Exemplare der erneuerten E-Klasse und des neuen CLA, aber auch bei anderen Modellen wie dem M oder dem GL ist die Nachfrage groß", schildert Martinowsky.
"Keine Interessenkonflikte mehr"
Rückenwind erwartet man sich bei Wiesenthal durch die Integration der Importgesellschaft, vormals Teil der Pappas-Gruppe, in den Daimler-Konzern. "Das sollte es uns ermöglichen, ohne Interessenkonflikten daran zu arbeiten, erstens die Stückzahl nach oben zu bringen und zweitens mehr Geld zu verdienen", meint Martinowsky. Das mittelfristige Mindestziel von Großund Einzelhandel müssten "ehrliche 4 Prozent Marktanteil" sein: "Da waren wir schon langer nicht."
Händlerrenditen verbessern
Martinowsky begrüßt in diesem Zusammenhang die bereits angelaufene Reform des Margensystems, die überdurchschnittlich hohe Zielerreichungsbonifikationen im heurigen Jahr und eine stärker bruttoertragsorientierte Komponente ab 2014 beinhaltet. Handlungsbedarf gebe es dagegen noch beim Marketing, bei IT-Themen und bei der "bisher nicht besonders aggressiven" Lagerpolitik des Importeurs.
Zuversichtlich ist Martinowsky, dass er bei der neuen Importchefin auf offene Ohren stoßen wird. Der Handlungsbedarf sei schließlich groß, verweist der europäische Mercedes-Händlersprecher auf den Nachholbedarf gegenüber anderen Ländern: "Im internationalen Vergleich war Österreich jahrelang einer der Märkte mit den schlechtesten Händlererträgen."
Spezialgebiet mit Wachstums-Chancen
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