Was Bridgestone trotz flauem Absatzmarkt noch alles aus dem Geschäft
für den Reifen(fach)handel herausholen will.
Man nehme eine Teststrecke, drapiere drum herum das imposante
Reifenangebot, hole sich anerkannte Reifenspezialisten vor und auf
die Rednerbühne und verbreite die Kunde des Details via
Fachjournalisten in Deutschland, der Schweiz und Österreich an die
Reifenbranche. In den Augen des Bridgestone-Managements ein Weg, im
flauen Reifengeschäft -Besserung ist heuer kaum in Sicht -auf
kleinste Details zu verweisen, die dem Reifenspezialisten zusätzliche
Umsatzchancen bieten. Also sprachen von Bridgestones Gnaden Koryphäen
des Reifenwesens intensiv von den Ausführungsmöglichkeiten, aber da
geraten Idee und Realisierbarkeit rasch in finanzielle und
ausbildungstechnische Grenzen.
Dabei gibt es zwei Positionen, denen man sich im Reifenservice dem
Kundenerfolg annähern könnte. Die eine ist der Traum vom wieder
einsetzenden Neureifenabsatz. Na ja. Die andere stammt von
Bridgestone, dessen Modell die Qualitätsoffensive in den Mittelpunkt
stellt. Besonders im Breitreifensegment sind Montagefehler laut
Reifen-Sachverständigen Michael Immler gang und gäbe. Viele
Reifenspezialisten wüssten oft nicht, dass sie mit einem Bein im
Kriminal stehen, weil unausgebildetes oder zu wenig geschultes
Personal den technisch immer ausgereifteren Kraftfahrzeugen an den
Reifen geht.
Auf rasch wieder einsetzendes Marktwachstum zu warten, wäre laut
Europa-Chef für Consumerreifen Peter Gulow eine glatte
Fehleinschätzung. Sicher ist, dass in unseren realen Märkten der
Erfolg nur im Ausreizen von Details möglich ist. "Größe ist eine
Last, für Lieferant wie Wiederverkäufer", scherzt Perfektionist und
Workoholic Dr. Othmar Bruckmüller und schätzt im harten
Reifengeschäft die Lieferanteninitiative: "Bridgestone hat mir einige
Ideen in den Kopf gesetzt, die ich Schritt für Schritt in meinen
Betrieben umsetzen werde." Unter den Fachleuten wurde eifrig doziert,
auch mal gegen alle Wahrscheinlichkeit auf Spitzenumsatz, weil eine
Heerschar von Mitbewerbern jeder umsatzrelevanten Idee sofort
hinterherjagt. Dr. Robert Gmeiner rechnet dennoch mit einigen kleinen
Erfolgen.