Der emeritierte TU-Professor Hermann Knoflacher ist ein
Phrasendrescher und Wortakrobat. Was heute in seinem jüngsten Buch
"Zurück zur Mobilität -Anstöße zum Umdenken"(Ueberreuter) gilt, war
gestern noch undenkbar und morgen wird Gegenwärtiges zu Makulatur.
So viel geistige Einsamkeit per Druckwerk verbreiten zu dürfen, ist
lediglich unserem Demokratieverständnis geschuldet, ansonsten die
Psychiatrie noch ein Platzerl für den "Gehzeugerfinder" frei halten
könnte. Nichts gegen die Sinne belebende Querdenker, das Virus
Knoflacher erstickt im eigenen Schleim.
InÖsterreich darf er seine krude Geisteshaltung zur
Verkehrssituation ausleben, im russischen Sotschi, dem Ort der
nächsten Olympischen Winterspiele, erstellte er ein Verkehrskonzept
-bei totalem Autoverkehr, ohne den eine derartige Großveranstaltung
nicht auskommt. Schon gar nicht im Putin-Regime.Wie viel Lüge
verträgt seine Denkposition in der Öffentlichkeit noch? Nun werden
wir keines seiner Argumente aus dem Buch diskutieren, so seicht ist
das alles, wenn er ernsthaft meint, das Auto stünde jeder
menschlichen Entwicklung entgegen. Wie hätte er als Verkehrsplaner,
Tunnelexperte sonstsein üppiges Salär verdienen können?
Mitmenschen sollen demnach ihr Einkommen anderswo lukrieren, ihr
Auslangen ohne Automobilität vollziehen können. Herr Knoflacher
kümmert sich um neue Jobs für die zahlreich dann demobilisierten
Arbeitslosen? Keine Autoabstellplätze in menschlichen Siedlungen,
Stopp des Garagenbaus und Erziehung der Lenker durch mehr Staus,
lautet sein Feldzug gegen das Auto. Wohlwollend formuliert, parliert
der 72-jährige gebürtige Villacher im Duktus des Faschingsbrauchs. Da
darf man auch nicht jedes Wort und jede Tat auf die Waagschale legen.
Österreich blieb bislang von Katastrophen wie saurer Regen,
Baumsterben, Feinstaub, Ozonloch, Klimawandel etc. verschont.
Trotzdem wird unser Land immer wieder für unheilige Vergleiche
herangezogen. Sind sich Autoren dieses Zuschnitts solcher an den
Haaren herbeigezogener Katastrophenszenarien im Klaren, welche Bilder
sie in den Köpfen ihrer Leser auslösen? Wenn der Eisberg, am Nordpol
abgebrochen, mit der Größe von Vorarlberg verglichen wird, dann kann
man vor dem geistigen Auge tatsächlich die ganze alemannische Scholle
hilflos davontreiben sehen. Knoflachers und die seiner
Geistesverwandten Vergleiche laufen darauf hinaus, dass Österreich
eben so klein ist, um für solche Szenarien straffrei in der
öffentlichen Wirkung herhaltenzu können.
Der alte Herr, stets am Stand der Technik, fährt jetzt und auf
Anraten des österreichischen Verkehrsclubs Hightech-Fahrrad mit
Akku-Antrieb. Im mobilen Saustall muss er jedoch mit Stau bildenden
Schweinehunden rechnen, die das Knoflacher-Virus bekämpfen.