Hebebühnen sind unverzichtbar: Doch aufgrund ihres Preises will eine
Anschaffung wohlüberlegt sein. Wir haben recherchiert, wohin die
Trends gehen.
Rauf, runter, rauf, runter -und das Stunde für Stunde, Tag für Tag:
Da ist Zuverlässigkeit gefragt. Wehe, wenn eine Hebebühne einmal
ausfällt: Dann steht der Betrieb und wertvolle Arbeitszeit geht
verloren. Doch die verlorenen Stunden können auch nicht dem Kunden
verrechnet werden. "Wir sagen potenziellen Käufern immer, dass sich
eineetwas höhere Investitionssumme im Lauf der Zeit rechnet", sagt
Thomas Posch von Derendinger. So gebe es beispielsweise bei
BlitzRotary einen Wartungsvertrag mit fünf Jahren Vollgarantie. Der
Trend gehe ganz klar in Richtung hydraulische Bühne, sagt Posch: "Die
sind nahezu wartungs-und verschleißfrei."
4,5 Tonnen für Kleintransporter
Einig sind sich die Anbieter, dass die Hydraulik-Bühnen eine
Lebensdauer von 20 (oder auch mehr) Jahren haben. Ebenso klar ist,
dass auch die Tragkraft der Bühnen im Steigen ist. Waren früher noch
3 Tonnen gang und gäbe, so sind es heute bei reinen PkwBühnen zumeist
3,5 Tonnen. Wer aber auch Kleintransporter heben will, sollte an
Geräte mit 4,5 Tonnen Tragkraft denken.
"Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten einen durchaus
respektablen Marktanteil erobert", meint Christian Brachmann, Chef
von Siems&Klein. "Da nun der Austauschbedarf gegeben ist, kommen
diese Kunden verstärkt auf uns zu -aber auch viele Neukunden."
"Wir decken alle Ansprüche ab"
Als Grund für den hohen Zuspruch nennt Brachmann auch die große
Bandbreite: "Von der einfachsten Hebebühne mit 2.000 Kilogramm bis
zur Scherenhebebühne mit vier Stempeln decken wir den ganzen Bedarf
ab, dazu kommen auch Geräte für Spurvermessung und Rüttelplatten."
Aber auch das gute Service spreche für Siems&Klein: "Wir stellen
selbst auf, haben auch Service, Reparatur und Ersatzteilversorgung im
Haus."
Neu im Sortiment bei Siems&Klein ist die Power Lift HL NT von
Nussbaum, die mit 3 oder 4 Tonnen lieferbar ist: Sie vereint die
Vorteile einer Spindel-mit jenen einer Hydraulikbühne. Durch den
doppelten Hydraulikkreislauf mit zwei Zylindern auf jeder Seite
benötigt man auch keine Gleichlaufseile etc. -hingegen gibt es
perfekte Laufkultur und hohe Betriebssicherheit. Bei Siems&Klein
verweist man außerdem auf die Doppelgelenktragarme von Nussbaum:
"Damit kann jedes Fahrzeug gehoben werden: vom smart bis zum Mercedes
Sprinter." Von Verkaufserfolgen -nicht zuletzt auf der Trost-Schau in
Stuttgart -spricht auch Gernot Riegler von Trost: "Auch bei uns geht
der Trend eindeutig zu hydraulischen Bühnen -es sei denn, es ist aus
baulichen Gründen nur eine Spindelbühne möglich." Einen erfreulichen
Aufwärtstrend verspürt man bei Trost auch im Bereich der
Scherenhebebühnen und der Geräte für den Annahmebereich.
Verschleißfrei und wartungsfreundlich
Auf die weiter entwickelte Masterlift 2.35 "Check-in"-Baureihe von
autop verweist Martin Wiesinger, Prokurist bei Inowa. Wie der Name
schon sagt, ist dieses Gerät als Annahmebühne bestens geeignet. "Es
handelt sich um eine hydraulische Fahrbahn-Hebebühne mit vier
Umkehrzylindern. Es gibt also je zwei sich aufeinander abstützende
Hubeinheiten für Fahrbahn und Radfreiheber, sodass eine effiziente
Fahrzeugdiagnose im Dialogannahmebereich möglich ist." Das von autop
nicht nur technisch, sondern auch im Design weiter entwickelte Gerät
hat eine Tragkraft von 3,5 Tonnen und lässt sich binnen 30 Sekunden
heben bzw. senken: "Durch den einfachen Aufbau ist diese Hebebühne
nahezu verschleißfrei und wartungsfreundlich", betont Wiesinger.
Reduktion auf das Wesentliche
Deutlich reduziert hat Birner sein Sortiment: "Wir haben derzeit nur
die Eco Lift 2.35 von Hermann im Angebot", sagt Marketingleiter
Richard Pleil. Die elektromechanische Säulenhebebühne hat eine
Tragkraft von 3,5 Tonnen.
Sparzwänge durch die etwas schlechtere Konjunktur sehen die Anbieter
übrigens nicht: Auf der AutoZum seien die Geschäfte gut verlaufen,
hört man ganz allgemein, denn der Investitionsbedarf in den meisten
Betrieben sei nach wie vor vorhanden.
Hebebühnen aus China nicht wirklich verlässlich?
Und die immer wieder bei Internetanbietern oder Messen erhältliche
Ware aus China? Da raten Experten ab. "Wir hören immer wieder, dass
diese Bühnen nach drei Jahren Probleme haben und oft etwas
Unvorhersehbares auftritt", sagt ein Verkäufer, der ungenannt bleiben
will.
Für preissensible Kunden gebe es bei den meisten Anbietern durchaus
auch europäische Produkte: Da kenne man den Hersteller und auch der
Ansprechpartner sei leicht greifbar.
Das Gerät der Zukunft
Eine Vorschau auf die Zukunft bietet man bei Kastner: "Der Beissbarth
Bremsenprüfstand mit der Steuergerätediagnose von Bosch ist ein
Multitalent", sagt Marketing-Expertin Mag. Barbara Kieslinger. Das
Gerät werde die gesamte Prüfung der Bremsanlage automatisch
durchführen: "Vorteilhaft ist, dass die elektronischen Teile wie
ABS-Sensoren ebenso überprüft werden können."Das genannte Gerät ist
im Handel aber noch nicht erhältlich.