Arthur Clark, Bundesinnungsmeister der Karosseriebauer, regte im
Gespräch mit AUTO&Wirtschaft an, in der Reparaturbranche die
Vereinbarung flexibler Arbeitszeiten verstärkt anzudenken.
Ausgangspunkt dieser Überlegung sind die stark zunehmenden
Auslastungsschwankungen in der Kfz-Reparaturbranche.
Nach den bereits traditionell schwachen Monaten Jänner und Februar
herrscht in der Reparaturbranche laut Clark derzeit wieder eine
äußerst zufriedenstellende Auftragslage. Generell registriert er
allerdings eine weit stärkere Schwankung der Auftragsspitzen, als
dies in der Vergangenheit der Fall war. Diese Erfahrungen nahm er zum
Anlass, um ein Nachdenken über die Einführung flexiblerer
Arbeitszeitmodelle anzuregen.
Zum gegenseitigen Vorteil
Clark betonte in dem Zusammenhang, dass ein entsprechender Prozess
nur dann erfolgreich gestaltet werden könne, wenn mit hoher sozialer
Kompetenz vorgegangen werde. Dies setzt vor allem voraus,
entsprechende Lösungen gemeinsam mit den Beschäftigten zu entwickeln
und Varianten ins Auge zu fassen, die sowohl im Interesse des
jeweiligen Betriebs liegen, als auch den individuellen Bedürfnissen
der Mitarbeiter entsprechen.
Auf diese Weise könnte es gelingen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu
treffen: einerseits die Ausdehnung der Arbeitszeit der Beschäftigten
in Perioden besonders hoher Auslastung und andererseits verstärkte
Freizeitnutzung bei geringerer Frequenz in der Werkstatt. Dabei kommt
es laut Clark allerdings darauf an, ehrliche Kompromisse zu suchen,
die beiden Seiten zugute kommen.
Weiterbildung unerlässlich
Ein weiteres Anliegen von Clark ist es, auf die absolute
Notwendigkeit von Schulungen, Nachschulungen und lebenslangem Lernen
auch im Reparaturgeschäft hinzuweisen. Aufgrund des technischen
Wandels im Automobilbau sei es erforderlich, sich immer wieder mit
neuen Techniken vertraut zu machen und sich ihre Anwendung
anzueignen. In dem Zusammenhang registriert der Bundesinnungsmeister
erfreut, dass Kleben&Nieten in der Branche seit einigen Monaten
verstärkt angenommen wird. Er misst dieser Technik aufgrund der
möglichen Zeitersparnis in der Ausführung der Arbeiten große
Bedeutung bei. Das gelte mittlerweile nicht nur für das Ersetzen von
Teilen, sondern auch für Korrosionsreparaturen .
Diagnose als zusätzliche Herausforderung
Ein weiterer Punkt, auf den Clark besonders hingewiesen hat, ist die
Tatsache, dass Karosseriebetriebe sich zunehmend mit der Diagnose von
Fahrzeugen auseinandersetzen bzw. vertraut machen müssen. Im Zuge der
Fahrzeugreparaturen können beispielsweise selbst Stoßstangen nur dann
repariert oder ausgetauscht werden, wenn ein entsprechender Zugang
zur Autoelektronik besteht.
Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Anforderungen an die
Karosserie-und Lackierbetriebe in der Reparatur weiter zunehmen. Sie
müssen diese Herausforderung annehmen. Gerecht können sie ihnen nur
durch die entsprechende Schulung des Personals werden -am besten in
Zeiten von Auftragsflauten.