Die Käufer verlieren die Übersicht und werden vielfach für blöd verkauft. Ein Vergleich mit der Textilwirtschaft drängt sich auf: Die Händler stopfen sich mit Autos voll und verkaufen anfangs zu Höchstpreisen. Die Geduldigen, die immer mehr werden, warten ab, wenn die Händler aus Lagerkostengründen abstoßen müssen und kommen so zu ihren Schnäppchen. Blöd wiederum nur, dass viele Autos nach Auslaufen ihrer Finanzierungsverträge in der Regel dem Händler Monate teuer den Hof und damit die Aussicht auf Neuwagenverkäufe verstellen.

Das mag populistisch sein -und für einige Marken eine probate Ausrede für Schwierigkeiten, die ganz wo anders liegen. Nachgefragt sieht die Branche die Thematik durchaus auch differenzierter. Hersteller/Importeure machen genau den Job, den die Regierung verlangt -Erfolge zu erzeugen. Auch Volkswagen musste sich daran gewöhnen und fährt neuerdings eine Vermarktungsaktion nach der anderen. Das ist neben aller marktwirtschaftlichen Theorie die eigentliche Herausforderung.

Wenn sich dann der Handel mangels ausreichender Rendite zwecks steuerlich motivierter Verschrottungsaktion an Wirtschaftsminister Mitterlehner wendet, stößt er auf taube Ohren, ist doch statistisch alles in bester Ordnung. Soll dann wenigstens Umweltminister Berlakovich in die Bresche springen, um schadstoffreiche gegen emissionsarme Autos zu tauschen -trotz Win-win-Situation lacht dazu die Regierungsbank. Unter den vorgegaukelten Erfolgsfaktorenist eine Verschrottungsprämie politisch nicht vermarktbar, lautet die berechenbare Formel.

Es ist immer das Gleiche. Die Hersteller/Importeure geben den Händlern täglich neue Herausforderungen und wenn ihre Händler keine Marktanteile gewinnen, dann beschweren sie sich. Richtig lustig ist das!