In diesem Unternehmenszweig tauchen die Mitarbeiterüblicherweise nicht mit Anzug und Krawatte bei ihren Kunden auf, eher mit Besen und Kübel. Dennoch hat auch die Putzkolonne bei den Kunden das entsprechende Auftreten, weil dafür seit drei Jahren eine sogenannte Benimmschule sorgt. Das ist doch einigermaßen außergewöhnlich. Nicht allerdings für dieses Unternehmen, das heuer zum besten Familienbetrieb Wiens gekürt wurde und mit seinem Leistungsangebot locker einen ganzen Katalog füllen kann: Betriebsreinigung, Fassadenreinigung Glasflächenreinigung, Bauendreinigung, Garagenreinigung, Büroreinigung, Unterhaltsreinigung, Sonderreinigung, Poolreinigung, Spielplatzbetreuung, Graffitientfernung, Taubenabwehr, Winterbetreuung, Dachlawinen, Grünflächenbetreuung, Gartenbetreuung, Rasenschnitt -Attensam macht"s. Die Firma, die sich der professionellen ganzheitlichen Hausbetreuung verschrieben hat, lässt kaum etwas aus.

Doch bei aller Liebe zur Expansion ist Attensam Familienunternehmen. Und will es auch bleiben. Das garantiere schlanke Strukturen und bestmögliche Flexibilitat. Denn was wichtig ist, landet immer beim Chef und der heißt Oliver Attensam. "Wir sind ein österreichisches Unternehmen und gehen im Serviceangebot extrem in die Tiefe", erklärt er seine Firmenphilosophie. Es reiche schließlich nicht, hohe Qualitätsstandards vorzugeben: "Wir haben auch die Verantwortung, entsprechende Voraussetzungen zu schaffen."

Attensam hat die nicht immer einfache Aufbauzeit der jungen Schneeräumfirma mit dem Büro in der elterlichen Wohnung in Döbling live miterlebt - und die hart erarbeiteten Wachstumstriebe.

Schritt für Schritt kamen die gesamte Winterbetreuung, die Haus- und die Gartenbetreuung dazu. Und irgendwann stand er selbst mittendrin und entwickelte das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Clemens, der mittlerweile aus der Firma ausgeschieden ist, weiter. Oliver Attensam, Absolvent der HTL und mit einer Meisterprüfung für Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung ausgestattet, versucht stets auch seinen Kunden die Bandbreite dessen zu vermitteln, was seine Mitarbeiter können. "Wir sind stolz darauf, was unsere Experten täglich leisten - egal ob zwischen funf Meter hohen Schneewanden oder in dunklen Kellergangen."

Sein Ziel: "Wir wollen die Flexibilität eines Familienbetriebes mit der Zuverlassigkeit eines Branchenfuhrers kombinieren." Und es sieht ganz danach aus, als wurde seinem Team das gut gelingen. Sogar in der Bundeshauptstadt, in der mit vielen alten und unterschiedlichen Häusern, in denen aus Kostengründen die Hausbesorger wegrationalisiert wurden, nicht immer einfache Bedingungen herrschen. Mit dem Aufwaschen des Stiegenhauses, das weiß er, sei es längst nicht getan. Und es reiche auch nicht, alle paar Tage über das Stiegengeländer zu wischen.

Denn da gibt es noch ein paar zusätzliche Arbeiten: Wer tauscht die Gluhlampen, wer entfernt Werbematerial, wer ku mmert sich um den Aufzug oder tauscht Schmutzfangmatten?

Die Anforderungen, die an einen derartigen Gebäude-Betreuungs-Betrieb gestellt werden, haben sich im Laufe der Jahre doch deutlich verändert. Handreichungen, über die man früher nicht einmal nachdachte, sind mittlerweile gefragt. "Als Dienstleister", erklärt Attensam, "müssen wir unsere Kunden überraschen - das bedeutet: Wir mu ssen dieBedu rfnisse erkennen, bevor dem Kunden bewusst wird, dass er sie überhaupt hat." Dafür gibt es neuerdings das "All inclusive"-Service. Dafür wurde beispielsweise ein eigener Malermeister aufgenommen. Kleinere Reparaturen werden sofort erledigt, zusätzlich gibt es jetzt eine Sicherheitsfirma, die mit dem Gebäude-Betreuer zusammenarbeitet. Sie sorgt nicht nur für die klassische Kontrolle der Liegenschaften, sondern führt auch technische Überprüfungen durch.

In den kommenden zwei Jahren will Attensam am Firmensitz in Wien für Entlastung sorgen. "Damit Wien, wenn ich nicht da bin, auch voll handlungsfähig ist." Er macht seinen Job gerne, aber er weiß: "Ich darf nicht glauben, dass ich alles selber machen muss."«