Ende September nahm die Berner GmbH ihr neues Logistik-Zentrum in
Braunau offiziell in Betrieb -mit hohem Besuch.
Was macht der Pfarrer von Braunau, wenn der Sturm die Kirchturmuhr
beschädigt? Um den Zeiger wieder zu befestigen, fährt er zu Berner
und kauft Dübel: Ab sofort tut sich Monsignore Stefan Hofer noch
leichter, falls Derartiges wieder einmal passieren sollte. Denn im
äußerst linken Bereich des Erdgeschoßes wurde ein "Flagship-Store"
eingerichtet: größer, schönerund umfangreicher als bisher. Doch das
Geschäft, in dem Werkstättenbetreiber und Handwerker jederzeit das
benötigte Material kaufen können, ist nur ein kleiner Bereich des
riesigen Bauwerks, das am Stadtrand von Braunau binnen eineinhalb
Jahren errichtet wurde.
Es begann in einer Garage
Berner ist in der Innviertler Bezirksstadt bereits seit dem Jahr 1969
vertreten: "Damals haben wir in einer kleinen Garage begonnen",
erinnerte sich Firmengründer Albert Berner bei der Eröffnung. Immer
wieder wurde in den vergangenen Jahrzehnten neu gebaut, erweitert,
umgesiedelt und wieder erweitert -bis das Lager nun endgültig zu
klein wurde. Eigentlich hätte man ja schon im Jahr 2008 mit der
Errichtung des neuen Logistikzentrums beginnen wollen:Doch dann kam
die Wirtschaftskrise und der Spatenstich wurde auf März 2011
verschoben.
Erweitert wurde vor allem das Kommissionierlager mitsamt dem
Versandbereich: 18.000 Quadratmeter stehen nun zur Verfügung, bis zu
20.000 Positionen will man täglich umschlagen.
Mehr als 5.000 Pakete an einem Tag
65 Mitarbeiter sind im Lager beschäftigt; an manchen Tagen werden von
Braunau aus mehr als 5.000 Pakete verschickt. "Im Nachtsprung werden
Kunden in Österreich beliefert, außerdem betreuen wir von hier aus
Tschechien, die Slowakei, Rumänien und Kroatien", sagt Alfred Rieder,
Geschäftsbereichsleiter Kfz bei Berner Österreich. Es gibt
Lagerplätze für 1.600 Paletten; auf 500 können die Mitarbeiter direkt
zugreifen.
Wie ein Bandwurm zieht sich ein langes Förderband durch die Hallen,
die derzeit nur zu einem Teil gefüllt sind: "Mit dem neuen
Logistikzentrum können wir bestehende Kunden deutlich besser
servicieren und haben im neuen Gebäude auch noch genügend Reserven
gelassen für Bereiche, in denen wir heute noch nicht tätig sind",
sagt Mag. Wolfgang Sageder, Geschäftsführer von Berner Österreich.
Lob von der Finanzministerin
An der Eröffnung nahm auch Finanzministerin Dr. Maria Fekter teil,
die die Investitionsbereitschaft der Familie Berner ausdrücklich
lobte. "Wir werden auch in Zukunft in Österreich die
Rahmenbedingungen schaffen, dass sich die Betriebe in Österreich
richtig entfalten können." Worte, die Firmengründer Albert Berner ein
Lächeln entlockten: "Österreich ist heute in unserer Gruppe ein
Pfosten, der in Beton gegossen ist. Wenn ich 20 Jahre jünger wäre,
würde ich nach Österreich ziehen", sagte der 77-Jährige im Beisein
seines Sohnes Christian, der neben Lothar Aulich die Berner SE als
Vorstand führt.
Aulich lobte das Berner-Team inÖsterreich ausdrücklich für seine
Leistungen in den vergangenen 43 Jahren: "Hier hat man immer gezeigt,
was mit konstant guter Leistung möglich ist." Christian Berner glaubt
allerdings trotz der Bemühungen nicht, dass man in Österreich bereits
den Plafond erreicht hat: "Auch in einem gesättigten Markt ist noch
etwas zu holen."