An der 3. Staatsmeisterschaft der Kfz-Techniker nahmen nur Burschen
teil. In der Jury waren jedoch zwei Damen -Sabine Wechtitsch an der
Lkw-und Sabine Eder an der Zweirad-Station.
Beide Kfz-Techniker-Meisterinnen waren das erste Mal Jurorinnen eines
Bundeslehrlingswettbewerbes, Sabine Wechtitsch urteilte bereits
neunmal beim steirischen Landesbewerb. Besonders stolz ist sie auf
den diesjährigen Staatsmeister Alexander Sudy: "Der Wanderpokal
verbleibt nach dem dritten Sieg dauerhaft in der Steiermark." Im
Gespräch mit AUTO&Wirtschaft betonten beide, dass der perfekt
organisierte Bundesbewerb in der Siegfried Marcus Berufsschule in
Wien sehr fair verlief. "Der Wettbewerb ist für die Lehrlinge eine
große Herausforderung und eine Bestätigung ihres Könnens", so Sabine
Eder.
Jüngste Kfz-Techniker-Meisterin
Wechtitsch erlernte den Beruf Kfz-Technikerin und -Elektrikerin im
elterlichen Autohaus in Fresing, besuchte neben ihrer Arbeit Kurse im
WIFI Graz, dann die Meisterschule und legte mit 23 Jahren die
Meisterprüfung ab. Sie war damals die jüngste Kfz-Techniker-Meisterin
in Österreich. Über ihre Tätigkeit als Prüferin für
Lehrabschlussprüfungen fand sie großen Gefallen an der Lehrtätigkeit
und erwarb das Diplom der Erwachsenen-Trainerin. Seit 9 Jahren ist
sie ausschließlich im WIFI Graz im TeamTechnik als Trainerin für
Kfz-Techniker-,Karosseriebautechniker-Meister, Kfz-Systemtechniker
und Vorbereitungskurse zur Lehrabschlussprüfung tätig. Darüber hinaus
definiert Wechtitsch Kursinhalte, erstellt Skripten, ist für
Trainerplanung und Kundenberatung zuständig, adaptiert Lehrgänge fürdie neue modulare Lehrabschlussprüfung und bereitet technische
Unterrichtsmaterialien vor. Bei all den umfassenden Aufgaben nimmt
sie sich Zeit für die Berufsmatura. "Meine Arbeit macht mir viel
Freude", sagt sie. Die Liebe zum Kfz-Beruf hat sie an ihre 19-jährige
Tochter weitergegeben, die auchKfz-Technikerin ist.
Technikbegeisterte Rennfahrerin
"Ich bin quasi auf der Rennstrecke aufgewachsen", erzählt Eder. Mit 3
Jahren bekam sie ihr erstes Motocross-Bike. "Mein Vater musste mich
auffangen, da ich zwar fahren konnte, doch das Stehenbleiben mit den
zu kurzen Beinen war eine Herausforderung." Ihr Onkel "Ossi
Niederkircher aus Seefeld in Tirol" war in der österreichischen und
internationalenMotorradrennsportszene unterwegs. Sabines Familie
begleitete und betreute ihn. Zu Hause versammelten Motorrad-WM-Rennen
alle vor dem Fernseher. Die Begeisterung für Technik führte die
15-jährige in den Lehrbetrieb Autohilfe Eberl in Salzburg bei
Bergheim. Nach einem "Seitensprung" ins Gastgewerbekehrte sie in die
Technikwelt zurück und arbeitete in einer Motorradwerkstatt, die sie
später leitete. Seit 2008 ist Eder bei Suzuki Austria im
Kundendienst/Händlerbetreuung für Garantie, Technik und Typisierung
i.V. zuständig. Im Juni 2008 wurde sie Kfz-Technik-Meisterin.
Heuer startete Eder ihre Rennsport-Karriere und belegte am Ende der
Saison in der Klasse Supersport 600 beim Suzuki-Cup "GSX-R Challenge"
den 7. Platz in der Gesamtwertung.