Konkret wurden gemessen an der Stückzahl bzw. am Umsatz bei Pkws und LLkws ein Plus von 2,2 Prozent bzw. 5,3 Prozent, bei Nutzfahrzeugen von 7,5 Prozent bzw. 12,2 Prozent und bei Rädern von 5,3 Prozent bzw. 8,2 Prozent erzielt.

Einziger Wermutstropfen der Branche ist die unzureichende Lieferfähigkeit der Reifenindustrie. Alle Beteiligten raten daher, die Planung zu optimieren. Wegen der starken Absatzsteigerung in der Autoindustrie sind Reifen am Aftermarket teilweise weiter Mangelware. Diese Lage wird sich nach Auskunft von Insidern auch heuer fortsetzen.

Vredestein und Conti voran

Abgesehen davon herrscht im Reifenfachhandel eitel Wonne: In nahezu sämtlichen Kategorien von Reifen und Rädern konnten zum Teil deutliche Stückzahlund überproportionale Umsatzsteigerungen erzielt werden. Zum Auftakt der Veranstaltung im Rahmen der Auto-Zum wurden die VRÖ-Awards auf der Basis einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbands verliehen. Bei Pkw-Reifen siegte Vredestein vor Dunlop und Bridgestone, bei Lkw-Reifen Continental vor Dunlop und Bridgestone.

Norbert Busch von Continental referierteüber das ab 1.11.2012 nach einer EU-Richtlinie verpflichtende Reifen-Labelling. Spätestens ab diesem Zeitpunkt müssen Reifen mit einem Etikett ausgerüstet werden, aus dem die Werte für Kraftstoffeinsparung, Nassgriff und Lärmabgabe verzeichnet und zum Teil nach einer Einstufung von A bis G bewertet werden.

Labelling als Chance

Diese Bestimmung, deren Realisierung vermutlich im Aftermarket bereits ab Anfang des kommenden Jahres anlaufen wird, wird der Industrie und dem Fachhandel zusätzliche Kosten verursachen. Busch sieht darin jedoch eine Chance für den Fachhandel, das Thema Qualität in puncto Umweltschutz und Qualität verstärkt anzusprechen. Das Label selbst wird in erster Linie Auskunft über die Umweltkonformität von Reifen geben; Ein entscheidendes Kaufkriterium wieReifentests werde es aber nicht sein.

Ein weiterer Fachvortrag war der Diversifikation im Reifenfachhandel am Beispiel der deutschen Reifenkette Vergölst (im Besitz der Continental AG) gewidmet. Peter Groß legte die Entwicklung der Autoservice Aktivitäten der Gruppe dar, mit denen erfolgreich versucht wurde und wird, Kunden unabhängig vom Reifendienst zu gewinnen. Allerdings ließ er anklingen, dass diese Aktivität als Shop im Shop betrieben werden sollte, was wenig zur Auslastung der Mitarbeiter in der Reifenmontage beiträgt.

Richard Vogel kündigte an, sich aus seiner Funktion als VRÖ-Generalsekretär im Lauf des Jahres zurückziehen zu wollen. Als Nachfolgerin arbeitet sich schon jetzt die branchenerfahrene Renate Okermüller ein. (LHO)