Mit Roland Welzbacher wurde die Geschäftsführung von Semperit
hausintern neu besetzt. A&W fragte ihn nach seinen Vorsätzen in der
neuen Position.
Welzbacher absolvierte das Studium der Betriebswirtschaftslehre in
Deutschland und England und qualifizierte sich zum Master of Business
Administration darüber hinaus in Hongkong. Dem Reifenkonzern gehört
der 1969er Jahrgang, der verheiratet ist und einen eineinhalbjährigen
Sohn hat, seit dem Jahr 2003 an. Zunächst leitete er diverse Projekte
im Bereich Mergers und Acquisitions (Firmenübernahmen, Joint Ventures
usw.) für die Continental AG.
Rascher Aufstieg
Seit 2006 liegt Welzbachers Arbeitsschwerpunkt bei Semperit: Er
begann inÖsterreich gleich als kaufmännischer Leiter, avancierte
Ende 2007 zum kaufmännischen Geschäftsführer und übernahm schließlich
die Gesamtgeschäftsführung mit Beginn des neuen Jahres.
Im Gespräch mit AUTO&Wirtschaft sagte Welzbacher unumwunden, dass es
sein Ziel sei, "den Vertrieb von Pkw-und Lkw-Reifen im MarktÖsterreich erfolgreich fortzuführen". Dabei stützt er sich auf eine
"motivierte, schlagkräftige Verkaufsmannschaft" und die "Kontinuität
in den teilweise über Jahrzehnte gewachsenen Kundenbeziehungen".
Fachhandel im Mittelpunkt
Auf die Frage nach dem Vorrang einzelner Vertriebskanäle, die von der
zunehmenden Bedeutung von Internet und Autohäusern im Reifenvertrieb
diktiert wird, antwortet Welzbacher äußerst diplomatisch. Es gelte,
die Balance zu halten. Wörtlich fügt er hinzu: "Der Reifenfachhandel
steht jedoch nach wie vor im Mittelpunkt unserer Anstrengungen." Als
Prinzipien seiner Tätigkeit nennt er folgende Faktoren: "Ehrlichkeit
und Zuverlässigkeit - ergänzt um Verhaltungsweisen wie Partnerschaft
auf Augenhöhe!"
Das Angebot, per AUTO&Wirtschaft eine Botschaft an den Markt zu
richten, nahm der neue Semperit-Geschäftsführer gern an. Sie besteht
in folgender Aufforderung: "Gemeinsam schnell agieren und reagieren!"
Bestens mit Heimmarkt vertraut
Aufgrund seiner bereits langjährigen Tätigkeit im "Backoffice" von
Semperit ist Welzbacher mit allen Besonderheiten des österreichischen
Markts vertraut. Im unmittelbaren Vertrieb hat er als
Finanzgeschäftsführer von Profi-Reifen Erfahrungen gesammelt.
Insider sehen es in einem von Verdrängung gekennzeichneten Markt als
eine von Welzbachers Aufgaben an, die Zusammenarbeit des Konzerns
zwischen den D-A-CH Organisationen (also zwischen Deutschland,
Österreich und der Schweiz) zu verbessern, um Reibungsverluste
abzubauen. Aktive Marktpräsenz scheint grundsätzlich das Credo des
neuen Chefs von Semperit zu sein und der Wille, rasch auf jede
Marktsituation zu reagieren. - Ganz nach dem Motto: "Yes, we do!"