Nische, das interessiert uns nicht“, gibt Danijel Dzihic sich im Interview bewusst unbescheiden für eine derart junge Marke auf dem österreichischen Markt. „Wir wollen eine Volumenmarke sein und die Spitze bei den E-Autos bilden. Heute sind wir in etwa die Nummer drei, haben im ersten Jahr auf dem Markt in Österreich die 1.000-Stück-Marke geknackt. Heuer werden wir das verdreifachen, und unser Ziel ist, die Nummer eins bei den E-Autos zu sein.“

Erfolgreich mit Händlernetz

Dabei ist es dem Managing Director von BYD Österreich wichtig, einen Schritt nach dem anderen zu machen, organisch zu wachsen. Im Gegensatz zu vielen Befürchtungen, dass der Hochlauf der E-Mobilität mit Agentursystemen und Direktvertrieb einhergehen müsse, setzt BYD auf ein Händlernetz aus Familienbetrieben – „allesamt absolute Vollprofis“, aus denen der Importeur die freie Auswahl habe treffen können. „Wir brauchten keine Skeptiker zu überzeugen, wir hatten viele Bewerbungen, und alle haben zu 100 Prozent Lust auf das Thema Elektromobilität.“

Der gute, alte Autobetrieb in der Region biete den entscheidenden Vorteil, dass der Kunde den Händler bereits kenne und Vertrauen habe. „Autos sind nach wie vor ein emotionales Produkt, und Menschen sind der Schlüssel zum Geschäft damit“, sagt Dzihic.

Eine Ausnahme im BYD-Händlernetz gibt es, und das ist der importeurseigene Standort in der Shopping City Süd. „Für uns ein großes Plus, hier selbst nah am Kunden dran zu sein und so direkt Rückmeldung aus dem Markt zu bekommen.“ Der Standort bietet nicht nur hohe Kundenfrequenz, sondern auch die Möglichkeit, direkt vor der Tür zu Probefahrten zu starten. „Neue Technologie muss zum Ausprobieren angeboten werden“, ist Dzihic überzeugt. 

Vor wenigen Jahren noch völlig unbekannt in Europa, drängt die Marke BYD derzeit mächtig in den Vordergrund: als Hauptsponsor bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 ebenso wie am Wiener Donauinselfest. „Wir merken deutlich, dass die Markenbekanntheit steigt“, gibt Dzihic der -Konzernstrategie Recht. 

Start-up-Kultur mit Konzern-Rückgrat

Wie die Marke selbst, sollen auch die Händlerpartner hinaus zu den Leuten gehen, zu Events oder in Einkaufszentren. Viele der Mitarbeiter an den Points of Sale sind keine angestammten Autoverkäufer, sondern „junge Menschen, die E-Mobilität cool finden, sich selbst für die Technik interessieren und diese deshalb auch gut erklären können“. Mit dem Ergebnis: „Von einer Flaute am E-Automarkt, die viele beklagen, spüren wir nichts.“

Im Händlernetz werden gute Nachrichten wie diese sicher gern gehört. Überhaupt will BYD es den Händlerpartnern so einfach wie möglich machen, sich auf den Kunden zu fokussieren. „Es gibt keine tausenden Konfigurationen, keine Rabatte, also auch kein Feilschen, und die Händlersoftware von Denzel ist für uns ein starkes Backbone“, erläutert Dzihic. BYD, das bedeute eben ein Stück Start-up-Kultur mit dem guten Gefühl, einen erfahrenen Konzern im Rücken zu haben.