Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) hat anlässlich der E-Mobilitätstage von Oesterreichs Energie sein neues 5-Punkte-Programm „E-Mobilität für alle: flächendeckend, leistbar, zukunftssicher“ vorgestellt. Ziel ist es, die Elektromobilität in Österreich nachhaltig auszubauen und für alle leistbar und alltagstauglich zu machen. „Die Zukunft ist elektrisch. E-Mobilität ist längst im Mainstream angekommen und unverzichtbar für eine klimafreundliche, leistbare Mobilität“, betonte BEÖ-Vorsitzender Andreas Reinhardt.
Österreich ist bereits heute gut aufgestellt: Rund 240.000 E-PKW und mehr als 34.000 öffentliche Ladepunkte sind im Einsatz. Rein rechnerisch teilen sich sieben Fahrzeuge einen Ladepunkt – ein Wert, mit dem Österreich im europäischen Vergleich gut liegt. Damit die E-Mobilität massentauglich wird, fordert der BEÖ jedoch weitere Maßnahmen: Neben einem beschleunigten Ausbau des öffentlichen Ladenetzes, insbesondere für den Schwerverkehr, soll auch die Ladeinfrastruktur im Wohnbau gestärkt werden. Eine einfache Umsetzung von Wallbox-Lösungen in Mehrparteienhäusern und die einheitliche Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie sind zentrale Forderungen.
Im Fokus steht zudem die Elektrifizierung des Schwerverkehrs. Österreich als Transitland habe hier eine besondere Verantwortung. Notwendig seien vereinfachte Genehmigungsverfahren für LKW-Ladehubs sowie die Aufhebung historischer Gebietsschutzregelungen an Autobahnen und Schnellstraßen. Die bestehenden Förderprogramme ENIN (für LKW) und EBIN (für Busse) sollen fortgeführt werden.
Darüber hinaus spricht sich der BEÖ für ein Ende klimaschädlicher Steuerbegünstigungen wie das Dieselprivileg aus und setzt auf die Förderung klimafreundlicher Mobilität in Stadt und Land. E-Mobilität soll dabei stärker mit öffentlichem Verkehr, Sharing-Modellen und E-Taxis verknüpft werden. Technologisch fordert der Verband die gesetzliche Verankerung eines anbieter-offenen Plug & Charge-Systems, klare Regeln für bidirektionales Laden sowie die breite Einführung von Smart Charging und Dynamic Pricing. Damit könnten Netzspitzen vermieden, erneuerbare Energien besser genutzt und Österreichs Rolle als Vorreiter gestärkt werden.
„E-Fahrzeuge sind die Speicher der Zukunft. Sie integrieren erneuerbare Energie ins Netz, erhöhen die Versorgungssicherheit und machen Österreich unabhängiger von Ölimporten“, so Reinhardt. Bereits 2024 und 2025 investieren die BEÖ-Mitgliedsunternehmen mehr als 75 Millionen Euro in den Ausbau einer erneuerbaren Ladeinfrastruktur. „Das ist ein Gewinn für den Klimaschutz und stärkt zugleich die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.“